Angeregt durch einen Kunden, der sich bei mir per Facebook beschwerte, weil wir bei seinem damals fast drei jährigem Sohn 12.00 € für den Haarschnitt verlangt haben, gehe ich heute einmal der Frage auf den Grund, ob dies wirklich teuer ist.
Klar, man sagt dann gerne, “Hey, das ist ein kleines Kind, da könnt ihr doch nicht so viel abziehen!”
Bei uns zahlen Kinder generell bis zu 2 Jahren nichts… das ist ein Geschenk an die Eltern, denn insbesondere bei den ganz Kleinen kann man oft kaum schneiden.
Man verbringt aber viel Zeit damit, die Kleinen abzulenken und zu bespielen!
Oft stehen wir krumm hinter dem Kind, welches “STILLSITZEN” überhaupt nicht kennt und auch nicht versteht!
Das Ganze stets mit der Gefahr, dass wir uns in die Finger schneiden oder schlimmer, immer in der Angst das zappelnde Kind zu verunstalten!
Zurück zu dem Kunden und seinem Kleinen, der uns wirklich schon fast 3 Jahre viel Freude bereitet!
Anfangs, als der junge Mann zu uns kam und überhaupt nicht wusste um was es bei der Haarschneiderei ging, kam er zwar äußerst gerne zu uns, (anscheinend gefielen ihm die vielen hübschen Mädels) aber am Kopf anfassen lassen war nicht so sein Ding!
Kopf wegziehen oder gar nach dem Kamm hauen war Standard und das Ganze wuchs zu einem kleinen Krimi.
Zum Teil waren dann drei Mädels damit beschäftigt, den Kleinen abzulenken und zu bespaßen, damit er sich bei dem Versuch etwas abzuschneiden an den Kopf fassen ließ.
Zum Teil waren die Mädels dann 30-45 Minuten beschäftigt… und das ganz zum Nulltarif!!
Klar, in den letzten Jahren haben wir unsere Preise deutlich erhöht, da musste der arme Kunde schon einige Preissprünge erleben! So ist unsere Preis für einen Herrenhaarschnitt inkl. einer ausgiebigen Kopfmassage in fünf Jahren von 23.00 € auf 30.00 € gestiegen! (kalkulierte Arbeitszeit 30 – 35 min.)
Heute:
Heute ist der junge Mann schon längst groß, freut sich wie ein Keks und hält wunderbar still.
Der hat es halt von ganz klein an gelernt, dass Haarschneiden etwas Schönes ist!
Grinst übers ganze Gesicht und gibt höchst motiviert jedem die Fünf. Es macht richtig Spaß dem süßen Fratz die Haare zu schneiden.
Trotzdem, nun ist er groß und jetzt fangen wir langsam an den Aufwand, den wir die vielen Male freiwillig zum Nulltarif geleistet haben, etwas kosten zu lassen?
Dabei ist es eigentlich vollkommen egal, ob wir dies für ein Kind oder für einen Erwachsenen tun, die Arbeit wird doch geleistet und ist doch immer das gleiche wert und verursacht auch immer die gleichen Kosten!?
Trotzdem nehme wir nur 12.00 € und dies ist weniger als die Hälfte, als wir eigentlich bräuchten!
Preisliste Haarchitektur Lüneburg
Mittlerweile hat der junge Mann eine Stammfriseurin!
Diese Mitarbeiterin ist selbst Mutter und hat zwei Kinder.
Sie verdient unseren hausinternen Mindestlohn von 12.00 € die Stunde! (heute bekommt jeder Mitarbeiter mindestens 14€!)
Das ist nicht viel, aber branchenüblich für eine noch recht frisch ausgelernte Mitarbeiterin ein wirklich gutes Gehalt in unserem (Branchendurchschnitt) schlecht entlohnten Beruf! Sicherlich, jeder hat bei uns die Möglichkeit mehr zu verdienen, aber am Anfang fehlen natürlich auch die Stammkunden. Ich glaube an meine Mitarbeiterin und denke, dass auch sie bald noch deutlich mehr verdienen wird!
Aber dafür bedarf es eindeutig mehr Umsatz!!
Ich empfinde den gesetzlichen Mindestlohn als menschenunwürdig und habe beschlossen, dass 14.00 € p. Std das Geringste ist, was ich mit meinen Gewissen vereinbaren kann! In der Regel liegen unsere Durchschnittsgehälter also bei 14.00 € pro Stunde + 50% Umsatzüberschuss bei guter Mehrleistung.
Aber auch mit 2225.00 € Brutto bei 37,5 Std, können eine Erwachsene und ihre zwei Töchter nicht gerade in Saus und Braus leben…
Als ich meiner Mitarbeiterin am nächsten Tag berichtete, dass der Kunde sich über den Preis beschwert hat, war sie geradezu erschüttert… sie hat nach ihrer eigenen Aussage ca. 25 min. dem Kleinen die Haare geschnitten und ist wie immer sehr auf ihn eingegangen.
Auch wenn er nun besser still hält, muss sie aufpassen, wenn sie die Schere ansetzt!
Hinterher ist sie mit ihm an der Hand noch nach hinten gegangen und hat ihm fürs tolle Stillhalten noch zwei kleine Schoko-Weihnachtsmänner geschenkt!
Noch im Oktober 2015 haben wir bis 3 Jahre umsonst geschnitten, aber meine Mitarbeiter haben sich beschwert und gesagt, das sie dann keine Kinder mehr bedienen möchten, dann sollen das nur noch Azubis machen, denn ohne Umsatz arbeiten geht nicht, denn sie wollen natürlich verdienen!
Wie oft hat meine Mitarbeiterin bei dem süßen Kerl, mit Unterstützung mehrerer Kolleginnen, komplett und ohne etwas zu kassieren den ganzen Aufriss ohne Umsatz gemacht?
Und jetzt sind den Eltern 12.00 € zu viel?
(die Mutter wurde übrigens vorher über die Veränderung des Preises informiert und und es wurde ihr gesagt, dass es heute etwas kosten würde)
Aber wie soll das denn bei geringeren Preisen überhaupt funktionieren?
- 19 % gehen ans Finanzamt (MwSt.)
- 40-45 % Lohn und Lohnnebenkosten sind im Friseurhandwerk üblich, da wir ja ausschließlich Handarbeit machen
- 30 % sind Gemeinkosten – Kaffee-Kekse – “Schoko-Weihnachtsmänner” – Strom – Heizung – Warmwasser – Abwasser – Steuern -Abgaben, aber auch unproduktive Gehälter und viele andere Kosten.
12,00 € | Umsatz – 119 % |
– 1,92 € | MWSt 19 % |
10,08 € | Umsatz Netto 100 % |
– 3,02 € | Gemeinkosten ca. 30% |
– 4,54 € | Lohn + Lohnnebenkosten ca. 45% |
– 1,51 € | Verlust 15% |
1,01 € | Gewinn vor Steuern |
Bitte was? Von 12.00 € Umsatz bleiben gerade mal 1,01 € Gewinn über?
Schön wäre es?
Wir haben einen Deckungsbeitrag von ca. 65.00 € für Dienstleistungen in der Stunde, meine Mitarbeiterin aber für 25 min. Arbeit nur 12.00 € eingenommen hat steuern wir hier in ein Minus. Wir können uns dieses Minus leisten, weil unsere Dienstleitungen ausreichend kalkuliert sind!
Wir bieten z.B. auch Ponyschneiden für unsere Kunden als Service an, jegliche Reklamation oder Unzufriedenheiten erarbeiten wir ohne Berechnung, in eine Kalkulation stehen diese Kosten unter Verlust (macht ca. 15% aus)
Aber was können denn, meine Mitarbeiter, der kleine Kunde oder ich dafür, dass es Friseure gibt, die Ihre Arbeit für weniger als einen Döner verramschen!?
Was können wir dafür, dass viele Kollegen Ihr Unternehmen als Hobby betreiben, Lohndumping, schwarze Kassen, Geldwäsche, Microunternehmen (ohne Steuerlast) oder einfach nur ruinöse Billigpreise auf Kosten von Service, Kundenfreundlichkeit und zu guter Letzt mangelnde Zeit und Qualität und stets auf Kosten der Mitarbeiter betreiben! Können wir etwas dafür das die meisten Friseure für den gesetzlichen Hunger/Mindestlohn malochen müssen?
Geht der liebe von uns gebeutelte Vater für 12.00 € die Stunde arbeiten?
Weiß dieser Vater überhaupt, was es bedeutet, jeden Tag – zum Teil über 40 Stunden die Woche, mental extrem gefordert und körperlich, durch die vielen statischen Belastungen, diesen unglaublich anstrengenden Beruf auszuüben und dann noch zum Amt zu laufen, weil das Geld nicht reicht? Ist es fair über einen Preis zu schimpfen und zu diskutieren, für eine Dienstleistung die fast verschenkt wird? Nur weil es uns so viel Spaß macht diesen kleinen Erdenbürgern das Haarschneiden nahe zu bringen?
Ist es fair, wenn Eltern über 2 Jahre lang diese Arbeit geschenkt bekommen und dann irgendwann, wenn sie den (halben) Preis zahlen müssen schimpfen und dies als zu teuer erachten? Wir sind schon enttäuscht und wissen nicht, wie wir mit dieser Situation umgehen sollen…
Sind wir nicht ein Handwerksberuf?
Was bekommt man denn heute so für 12.00 €?
- in der Autowerkstatt zahle ich 25.00 € + MwSt (ca. 10 min Arbeit mit Schlagschrauber) für den Wintereifenwechsel, denn man zahlt dort ca. 100.00 – 120.00 € pro Stunde
- Kinderschuhe? Warum zahlt man eigentlich für kleine Schuhe das Doppelte?
- Kinderkleidung… warum zahlt man eigentlich für ein Kinder T-Shirt oft mehr als für ein Großes?
- Das streichen ein Kinderzimmers… fragt mal den maler ob er das Kinderzimmer nicht auch günstiger streichen kann… ein kaltes Grinsen werdet ihr ernten! 🤣
- So mancher Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt? Sorry, z.T. der billigste Fusel aus 10 Liter Tetra-Pack und ich muss für so einen Ekelkram 4.00 € zahlen? Da werde ich noch nicht mal besoffen für 12.00 €, habe aber garantierte Kopfschmerzen!
- Ein Schnitzel in so manchen Lüneburger Restaurant… fettige matschige Bratkartoffeln und ein Tiefkühl-Schweineschnitzel aus der Fritteuse… ist in ca. 10 min. auf dem Tisch! z.T. für 10-12€
- Schlüsselnotdienst – Waschmaschinennotservice – für 12.00 € gehen die grade mal ans Telefon
- Haarschnitt bei einem Discount-Friseur – alles 13.00 € und ich glaube kaum, dass sich dort jemand so lange und aufopfernd Zeit lässt!?
- Kinderhaarschnitt bei einer große deutschen Friseurkette- siehe Bild!
(2013 ein Kommentar auf deren Facebookseite zum Preis von 13€ für ein Kinderhaarschnitt) - Döner, beim Türken um die Ecke. 4,00€ für ein Döner bei ca. 1 Minute Arbeit und ca. 0,50 € Material, kostet der Döner tatsächlich unglaubliche 240€ pro Stunde!!!
So könnte ich nun eigentlich stundenlang weiter machen!
Wenn es nun noch interessiert, kann gerne weiterlesen!?
Es geht um die Zukunft der Friseurbranche
Das Ganze geht noch viel tiefer, als es diese unliebsame Situation im ersten Moment darstellt!
Warum haben meine Mitarbeiter und ich uns denn für das Premium-Konzept entschieden und warum musste der arme Familienvater nun schon mehrere saftige Preisanpassungen über sich ergehen lassen?
Wie schaut es denn aus in unserem schönen Beruf? Wenn man ehrlich ist, recht finster!
Kaum jemand bildet noch aus (Ausbildungsquote unter 20%) und man hört, dass in der Branche nur noch gejammert wird!
Keiner ist zufrieden:
- Fachkräftemangel – klar, wer will für den Hungerlohn noch so eine schwere Arbeit machen?
- keine Azubis mehr zu finden – gleichzeitig wird kaum noch ausgebildet – ich bin in Lüneburg nahezu der Einzige, der in großem Stil und in aller Regelmäßigkeit jedes Jahr 1-2 Azubis einstellt
- leere Schulen – Berufsschulklassen mit 5-6 Schülern
- Lohndumping – trotz Mindestlohn werden Mitarbeiter für 3 Tage eingestellt und müssen dann bis zu 6 Tage dafür arbeiten – somit zum Teil Stundenlöhne von unter 3 €
- unbezahlte Überstunden – um bei billigen Preisen ausreichend Umsätze zu machen müssen viele Friseure unbezahlte Überstunden leisten
- viele angelernte Kräfte – in den Billigklitschen kaum noch Friseure, zum Teil angelernte Hausfrauen (siehe hier)
- akut sinkendes Mitarbeiterniveau
- kaum noch Weiterbildung (zu kostenintensiv)
- immer mehr Microunternehmer mit gerade mal 17500€ Jahresumsatz und ohne Steuerlast.
- immer mehr Unternehmer, die beim Amt aufstocken – ohne Kranken-, Krankentage-, und andere -Versicherungen oder nur durch Schwarzgeld machen überleben.
- Geldwäsche – Unternehmen mit Kontakt zum Drogen und Rotlichmilieu, in denen für 5€ – 10€ Haare geschnitten wird, aber abends dann nach Feierabend die Kassen klingeln
- Unzufriedene Mitarbeiter – miese Gehälter, Akkordarbeit, kaum Pausen, unglaublicher Druck – sektenartige Konditionierung und überspitzte Umsatzziele
Auch hier könnte ich noch stundenlang so weiter machen
Wo wird es hinführen!?
Durch die viel zu billigen Preise wird der Fachkräftemangel in Zukunft dramatisch werden…. es kommt unweigerlich zu einem akuten Friseursterben!
Aber wird sich die Branche wirklich gesundschrumpfen?
Wohl kaum – es wir erst noch schlimmer werden, bevor es besser werden wird!
Meine Mitarbeiter und ich haben unsere Entscheidung für uns getroffen und werden uns auch weiterhin fort- und weiterbilden. Unsere Qualität – unseren Service – unsere Löhne – und unserer Preise auf einem gleich hohen Niveau ansiedeln.
Was für Entscheidungen preisbewusste Kunden treffen?
Ehrlich gesagt, diese Gedanken kann ich mir nicht leisten!
Danke für den tollen Bericht!!! Ich sehe das genau so, aber in Deutschland wird das immer einen Kampf bleiben mit den Preisen . Ich bin in eine kleine Kurstadt , und habe auch immer zu Kämpfen mit Aussage der Kunden, bin aber im ganzen Landkreises mit der teuerste, bzw was heist hier teuer…..😩bin aus Holland und habe da mit ganz anderen preissen gearbeitet. Freue mich auf deinen nächsten Bericht liebe Grüße Renee Haakman
1000 Prozent Deiner Meinung!! Wie immer mir und meinen Mitarbeitern aus der Seele gesprochen.
Sehr treffend und leider auch traurig! Genau so ist es,und wenn wir weiterhin in Deutschland Discounter-Preise haben,sehe ich für unser Handwerk schwarz.
Dein Beitrag trifft es auf den Punkt genau….Ich bin in einem kleinen Weinort an der Mosel als ein sogenannter Einzelkämpfer tätig .Nicht weil ich es so möchte sondern weil ich muss……Danke für diesen tollen Beitrag
Stimme dem Artikel 100% zu, eigentlich! Denn so toll der erste Teil ist, desto schlimmer finde ich den Zweiten, in dem über die eigentlichen Unternehmerkollegen hergezogen wird. Man sollte seinen berechtigten Frust nicht an denen auslassen, die auch ums überleben kämpfen.
Ich glaube kein Gastronom in Lüneburg verdient sich eine goldene Nase. Man sollte sich mal zu Gemüte führen was in einem Lokal für finanzielle Risiken sind mit verderblicher Ware. Und das Beispiel mit den 12,- ist auch VOLLKOMMEN in diesem Sinne überzogen. Denn ich kenne kein Systemgastronom der für 12,- ein Schnitzel anbietet. Das machen die normalen Gastronomen, aber da ist es mit Sicherheit nicht so überzogen wie beschrieben.
Sorry, dass ich mich da etwas ägere. Vor allem weil ich dem Inhalt von Ihrem Anliegen VOLLKOMMEN zustimme und diese “Geiz ist Geil” Mentalität teils unter aller Sau ist in der Bevölkerung. Aber wie sie bemerken bin ich ein Gastronom und biete zb. ALLES KOMPLETT frisch jeden Tag an . Auch jeden Mittagstisch. Wir haben nicht mal ne Tiefkühltruhe. Bieten dennoch Gerichte für 6,90,- an! Alles hart durchkalkuliert und funktioniert auch, OHNE triefend fettige Bratkartoffeln und Tiefkühlmist.
Ich könnte jetzt auch sagen, was bekommt man für 6,90? Einen halben Haarschnitt… Man sollte aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, wie sie es tun. Ich hoffe sie haben verstanden was ich damit sagen möchte.
Ich sehe ja ihre Kalkulationen und habe auch das Wissen darüber, dass es unbedingt notwendig ist, dass diese Preise genommen werden MÜSSEN bei Friseuren, damit es gerechte Gehälter gibt und man mit allen Fixkosten überleben kann.
Wichtig ist, dass wir Unternehmer in diesem Thema zusammen halten und nicht über andere herziehen, wie sie ihre Geschäfte führen. Woher wissen wir, wie lange die Glühweinverkäufer von den Einnahmen leben müssen? Vielleicht müssen Sie einen Umsatz erwirtschaften, der über die Sommerzeit einen hinweg hilft. All dies weiß man nicht und sollte nicht drüber reden und mit sich selbst vergleichen.
In diesem Sinne,
ein Unternehmerfreund! 🙂
Hallo Hendrik,
vielen Dank für die umfangreiche Antwort! Und auch ich gebe Dir an den meisten Stellen recht… nur habe ich die Beispiele nicht aufgezeigt, um meine Unternehmer-Kollagen aus der Gastro zu verurteilen und viel wichtiger, ich habe mir die wirklich negativen Beispiele aus meiner Erfahrung hier in Lüneburg herausgepickt! 😉 Das Lüneburg als Touriestadt nicht unbedingt als günstig zu bezeichnen ist, ich denke da sind wir uns einig!? Ist aber auch vollkommen OK und auch richtig so, wenn das Preis-Leistungsverhältnis stimmt! Ich bin übrigens mehr als bereit, für einen “guten” Glühwein, für ein leckeres Schnitzel und vor allem, für leckere Bratkartoffeln (die nicht nur auf der Karte, als knusprig bezeichnet werden) ordentliches Geld in die Hand zu nehmen, aber auch da sind wir uns sicherlich einig! Auch ich habe keine Birnen mit Äpfel verglichen… ich habe tatsächlich nur Preise verglichen um aufzuzeigen, was man für 12.00 € denn noch so anderes bekommt! Ich werde und will hier aber auch keine Namen negativ einbringen… aber man bekommt auch in Lüneburg ganz hervorragendes Essen und auch auf dem Weihnachtsmarkt leckeren Glühwein! 🙂 So viel dazu! 🙂
Jetzt sind wir uns vollkommen einig. 😉 Denn, dass es so manche Kandidaten gibt, da stimme ich natürlich zu. Dann kam es bei mir leider etwas zu Allgemein rüber. “Schwarze Schafe” gibt es ja leider überall.
Aber im Allgemeinen sind wir eine tolle Stadt, mit überdurchschnittlich vielen, sehr netten Unternehmern. Und ich wünsche diesen und uns, dass die Gäste und Kunden das weiterhin würdigen… man müsste schon fast unter uns eine Werbekampagne in Lüneburg starten nach dem Motto “Lüneburger Unternehmer gegen Dumpinglöhne – mach mit” oder “Faire Preise für faire Löhne”… ich habe jedenfalls festgestellt, dass die Lüneburger durchaus dazu bereit sind mehr zu geben, wenn sie einen Sinn dahinter sehen oder Qualität dadurch höher ist (bei uns zb. keine Geschmacksverstärker, alles frisch, Ausweichprodukte für Veganer, Lactoseintolerante, Glutenallergiker, etc) 😉
Und da bei Euch die Quali auch deutlich höher ist, vor allem auch durch den Service, müssen die Lüneburger das nur manifestiert wahrnehmen.
Ich komme demnächst mal zum Schneiden rum. Also bis bald! 🙂
LG Hendrik
Hey, ja ich habe auch das gute Gefühl, das wir hier in Lüneburg ein tolles Publikum haben, die gerne für gute Leistung und vor allem für motivierte und gut bezahlte Mitarbeiter ein wenig mehr ausgeben!
Ich hatte vor einiger Zeit eine Werbekampagne mit Plakaten hier in Lüneburg und habe dadurch ein enormes Feedback bekommen!
Auch äußere ich mich sehr deutlich zu diesen Themen und finde mein Geschäft läuft seit dem ich mich weit weg von den günstigeren Mitbewerbern aufstelle, bedeutend besser! Auch muss ich mich immer weniger für meine Preise rechtfertigen oder blöde Diskussionen führen! Ich freu mich, Dich persönlich kennen zu lernen! Und muss zugeben, das “Speicherhaus” hatte ich bis dato noch nicht auf dem Zettel… wird aber ganz sicher demnächst ausgiebig besucht! 😉
Super Bericht, finde es klasse wie Du den Gewinn aufgelistet hast, damit einigen klar wird was da dahinter steckt. Ich frage mich eher, wie man sich über 12 Euro für sein Kind beschweren kann, wenn es danach immer lächelnd den Friseur Salon verlässt. Geiz ist nicht immer geil!
Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg:-)
Ein super Bericht, der den Nagel auf den Kopf trifft.
Mein Team und ich kommunizieren in Bielefeld schon seit Jahren dass gute Mitarbeiter bei guter Leistung und dazugehörigem Umfeld gut bezahlt werden. Viele unserer Kunden unterstützen die Preis-Leistungsphilosophie von uns. Nichts desto trotz muß in der Breite gehandelt werden und man selbst immer mit gutem Beispiel vorangehen.
liebe Grüße aus Bielefeld, Peter Loth
Ich verstehe Sie und bin ganz Ihrer Meinung. Vielleicht “beruhigt” es sie, dass ich als Psychotherapeutin in Ausbildung mit einem abgeschlossenen Psychologiestudium nun 22.000 € für meine dreijährige Ausbildung zur Psychotherapeutin aus eigener Tasche zahlen darf und meine Pflichtstunden in der Klinik als Praktikum weit unterhalb des Mindestlohnes mit genau 5,68€ vergütet werden. Dabei bin ich für unserern Berufsstand noch gut bezahlt! Klar, ich habs mir ausgesucht und mache meine Arbeit gerne und mit Herzblut. Aber ist es nicht umso erschreckender, das diejenige, die sich um psychisch wirklich schwer kranke Menschen kümmert, die 5 Jahre (Regelstudienzeit!) studiert hat, nun weniger verdient, als die in die Service-Gesellschaft ausgelagerte, ungelernte Reinigungskraft. Die ist natürlich auch wichtig, aber sie hat bei Weitem nicht so viel in ihre Ausbildung investiert und trägt ein bisschen weniger Verantwortung…
Liebe Bianca, das ist falsch. Ein Freund von mir ist Psychologe mit Krankenkassen-Zulassung. Ja, er hat in den ersten Jahren Zeit investiert in seine Ausbildung/Studium und wenig verdient. Das machen Friseure auch. In der Zeit von 600 Pflichtstunden hat er 13 T Euro bis dahin (Zulassung) investiert und konnte aber Punkte sammeln, die wieder gutgeschrieben wurden. Das machen Friseure auch, entweder in einen Meister investieren, da kommen schnell 10 T Euro zusammen, oder in Erfahrungsstufen investieren als Geselle. mit wenig Gehalt… Am Ende verdient mein Freund nun 120 Euro für eine Stunde Zuhören und dazu hat er die Möglichkeit Seminare an Kollegen anzubieten, weil er schlau ist und weiß wie. Er selbst sagt, sein Job und die Jahre zuvor zahlen sich nun aus, eine reine Gelddruckmaschine über das Krankenkassensystem… Bonität für Immobilie ist kein Problem mehr, Praxis läuft. 3 Räume werden an Kollegen vermietet. Als er neulich zum Haare Schneiden im Salon war, hörte er interessiert den Gesprächen mit Kunden zu und meinte: “Die Menschen kommen aus einem anderen Grund zu euch als zu mir, aber sie gehen mit dem gleichen Ergebnis raus, es geht ihnen schon besser!” Er hat uns dringend ans Herz gelegt, statt Giro-karte die Krankenkassen-Karten zu verlangen…. Wir geben euch ein neues Selbstbewusstsein und wir hören euch zu. Wir werden verwechselt mit seelischen Mülleimern, das zu einem Witzpreis… sagte er. Und er fügte noch hinzu: “Viel verlangt für Kunden die so selten kommen, meine kommen 1x die Woche zu mir – Mit DEM GLEICHEN ERGEBNIS!!” Er wird es wissen…. Ich persönlich verstehe sowieso nicht, warum meine Erfahrungsstufe schlechter bezahlt werden sollte, als ein Bachelor oder Master. Wissen ist Wissen und Können bleibt Können. Jeder Mensch hat den gleichen Wert. Ich finde dein Jammern zum Fremdschämen. Man muss anderen auch gönnen können! Purer Narzissmus aus elitären Kreisen. Zum Übergeben.
Thema “Kinder günstiger”
Hallo Christian, Du hast zu einem ernsten Thema mal wieder außergewöhnlich nett und berechtigt Deine Kalkulationsbasis dargestellt. So gibt es wohl in jedem Salon eine eigen soziale Einstellung.
Weil unsere anspruchvollen Kinder den gleichen Preis der Männer bezahlen, werden sie auch gerne von unseren Mitarbeitern bedient. Ausnahmen gibt es bei uns nicht. Wenn den Neukunden das im Voraus gesagt wird, gehen sie oder bleiben auch manchmal.
Grüße aus Kleve
Hermann Wiezorek
Sehe ich als Kunde etwas anders. Ich sitze als Mann mit dünnem Haar 10 Minuten beim Frisör. Trocken, Maschine, Schere. Für die 10 Minuten werden mir 17 bis 20 € bei den angeblich “günstigen” und belächelten Frisörketten berechnet. Einen teueren Frisör besuche ich erst gar nicht.
Das macht einen Stundenlohn von 240! Euro. Das ist ganz einfach nicht akzeptabel. Man kann jetzt andere Dienstleistungen entgegenstellen (KfZ Mechaniker, Handwerker, etc.). Keiner dieser Brachen traut es sich einen Stundenlohn von 240€ zu berechnen. Niemand könnte mehr seine KfZ Durchsicht zahlen, wenn man allein 750€ an Arbeitskosten auf die Rechnung bekommt.
Ich weiß nicht, wie die Preise zustandekommen, allerdings scheint mir da einiges an Geld zu “versickern”.
Wie bezahlt eigentliche eine Frisörin ihren Frisör und den ihrer Kinder, ihres Mannes? Mit einem Mindestlohngehalt, scheint mir das ja unmöglich.
Hallo Ottwin… herzlichen Glückwunsch, denn sie haben es gefunden! Das Nadelöhr, den Schwanz in dem sich die Katze beißt!
Ich kann zwar beim besten Willen nicht erkennen, wo sie die 240€ Stundenlohn hernehmen, da scheint ein kleiner Fehler drin zu sein! 10min a. 20€ x 6 machen bei meinem Taschenrechner nur 120€ aus!
Aber auch das empfinde ich gemessen an der dort gebotenen Qualität, tatsächlich als Wucher! 😉
Aber egal… solche Ketten agieren mit “Mischkalkulationen” sprich jeder zahlt das selbe! Hier ist dann der Kunde, mit vielen und dicken Haaren der Gewinner und einer wie sie guckt böse in die Röhre!
Es ist ja auch soooo schön einfach! Bei uns kostet ein Maschinenhaarschnitt 6,50€ (als vermeintlicher teuer Friseur) Maschine und Aufsatz und rüber, ist einfach nicht mehr wert… Punkt!
Bei den Billigheimern zahlt dieser Kunde mindestens das doppelte! In der Branche ist eine Mischkalkulation leider üblich… oft geht es auch gar nicht viel anders, da jeder Haarschnitt eben auch unterschiedlich aufwendig ist und ich vorher gar nicht wirklich ermessen kann wie lange ich wohl brauchen könnte! Auch sind Mitarbeiter eben auch unterschiedlich schnell!
Ich kalkuliere als vermeintlich teurer Friseur mit ca. 60€ die Stunde… das ist gemessen an anderen Gewerken eher wenig!
Aber da die Branche sich insgesamt so unglaublich unter Wert verkauft (ausgenommen bei ihnen 😉 ), kann ich in Lüneburg nicht so fürchterlich raufhauen!
Aber meine Mitarbeiter bekommen auch nicht nur den Mindestlohn… wir liegen im Durchschnitt bei ca. 12- 15€ keiner bekommt unter 10€! Der verdammte Mindestlohn (immerhin bekommen nun Friseure den, denn vorher gab es Leute die haben für 3.50€ die Stunde schuften mussten) empfinde ich für einen Handwerker als Unglaublichkeit!
Unsere Kunden zahlen auch möglichst nur das was sie auch bekommen! Ein Haarschnitt wie sie ihn beschreiben kostet bei uns nur ca. 11€ und der Kunde mit den volleren und dickeren Haaren (hier kalkuliere ich ein Zeitfenster von ca.25 min) muss mit 25€ recht tief in die Tasche greifen! Dagegen ist ein Haarschnitt mit Waschen fast ein Schnäppchen, hier bekommt der Kunde eine wunderbare Kopfmassage und einen Haarschnitt garantiert ohne Aufsatz (der ist bis auf die 6.50€ Haarschnitte strengstens Taboo) und für ca. 35 min. kalkulierte Arbeitszeit muss er nur ab 29€ bezahlen, ich finde das ist ein wirkliches Schnäppchen!
Übrigens, ein Dönerfabrikant schafft in Stoßzeiten jede Minute 1 Döner mit ca. 0,20-0,50€ Wareneinsatz und ich weiß nicht, was der Dönerkoch verdient, aber lassen wir ihm mal 15€ in die Tasche fließen!
Der Dönermann um die Ecke bei uns nimmt 4€, 4€ x 60 min. = schwups da sind die ominösen 240€ pro Stunde! Nun muss man noch Material und die 15€ Lohn abziehen (dafür muss man aber auch nur 7% MwSt abführen) und schon weiß man, was ein Döner in Relation zum Haarschnitt kostet! Wenn der Mann dann noch 2-3 Mitarbeiter beschäftigt… nun wundert es mich nicht mehr, warum der nen fürchterlich dicken Mercedes fährt! 😉
Ich weiß nicht welche überfahrenen Tiere in euren Döner kommen, 50cent ist entschieden zu niedrig angesetzt. Ihr scheint einen richtigen Hass auf Dönerfabrikanten zu haben wenn man die Gülle liest die ihr so schreibt.
Zudem muss das Zeug mit einigem Energieeinsatz gebraten werden und das Brot wird bei unserem Dönermann um die Ecke im Steinofen gebacken.
Ihr werft Leuten vor das sie nicht kalkulieren können, setzt aber selbst Milchmädchen Rechnungen an das einem schlecht wird.
Bei einem Herrenhaarschnitt habt ihr wieviel Materialeinsatz? Null cent.
Darum schießen die arabischen Barbershops auch wie Pilze aus dem Boden, denn da bekommt man für sein Geld wenigstens den kompletten Kopf gestylt und der Service passt zum Preismodell.
Lieber Sepp … ich habe wahrlich keine Abneigung gegen Döner und schon gar nicht gegen die die diese Herstellen! Ganz im Gegenteil, dies dient mir nur als Geschäftsmodellvergleich, damit die Leute mal eine Vergleich von unterschiedlichen Preisen und Dienstleistungen/Produkten bekommen und sollte nicht dazu führen, das sich da jemand herab versetzt fühlen soll! Ich habe mich tatsächlich bei meinem netten kurdischen Nachbarn erkundigt, dieser betreibt in Lüneburg drei türkische Restaurants und hat mir bestätigt, dass sie bei einem Döner durchschnittlich 12,5% Wareneinsatz haben. Vielleicht magst Du das bei einem Preis von 4€ einmal nachrechnen! Einen 5 min. Maschinen – Haarschnitt wird bei mir übrigens eher weniger angeboten und sollte ein Herr seine Haare nur mit Aufsatz und Maschine abgemacht haben wollen, dann machen das meine Azubis sehr gerne für 8,50€ und somit unterbiete ich den Preis der südländischen Kollegen bei weitem! Bei einem Haarschnitt für 30€ bekommt der Kunde eine Haarwäsche mit absoluten Qualitätsprodukten und eine aufwendige und sehr angenehme Kopfmassage – der Haarschnitt wird ausschließlich in reiner Handarbeit getätigt und ich behaupte einfach, das ich die Kopfform so, so positiv beeinflusse und diesen nicht einfach mit einem Aufsatz nacheiere – so das der Kunde hier mindestens die doppelte Haltbarkeit hat, als die von Dir prognostizierte Zeit! Außerdem schneiden wir auch nicht im Dunkeln und haben mit unserem Salon einen eklatant hohen Wasser und Warmwasser/Abwasser verbrauch! Und mal von eigentlichen Geschrei von Dir abzulenken … der Arbeitseinsatz und der daraus resultierende Gewinn sollte hier aufgezeigt werden… und da hat ein Dönerkoch mit 240€ möglichen Umsatz pro Stunde einen unglaublich Höheren als es z.B. ein Starfriseur haben würde! Denn mehr als 120€ inklusiver Material kann auch der kaum verlangen. Das wir auch nur reine Handarbeit bieten, will ich gar nicht mal weiter ausführen! Auch verdienen die fleißigen Jungs bei meinem Nachbarn tatsächlich für ihre schwere Arbeit deutlich besser als die meisten Friseure!
Schön auf die Tränendrüse gedrückt, aber ein “Herrenhaarschnitt” braucht selten über 10 Minute und da ist selbst das reinigen des Arbeitsplatzes drinnen. Ein Standardmaschinenschnitt ist in unter 5 Minuten durch! Da bringt man spielend mindestens 5-6 Mann pro Stunde durch und schon hat man Einnahmen im 3 stelligen Betrag pro Stunde! Bei aller Liebe für Handwerk aber mir hört´s da auch auf bei 10€ pro Schnitt auf. Da brauch mir auch keiner zu kommen das wären Dumpingpreise. Mich wundert das sich Frauen es gefallen lassen das man hier teilweise 100€ abdrücken darf. Absoluter Wucher der sich schön positiv auch wieder in der Mischkalkulation macht.
Lieber Jens, Sie scheinen mir ja eine ganz schlaue Person zu sein! Wenn sie zu einem Friseur gehen, der ihre Haare in 10 min inklusive Beratung, Haarwäsche inkl. einer schönen Kopfmassage mit dem passenden Produkt für ihre Kopfhaut oder ihr Wohlbefinden macht, sie freundlich empfängt, sie herzlich mit Handschlag verabschiedet, sich mit Ihnen, Ihren Haaren, sich mit Ihren Styling- und Pflegegewohnheiten und Ihren etwaigen Kopfhaut oder Haarproblemen auseinandersetzt… dann tut es mir sehr leid! Kunden wie Sie, die schnell mit Maschine die Haare “abgemacht” haben wollen, möchten wir ehrlicherweise gar nicht bedienen. Das meine ich nicht abfällig… weder ich noch meine Mitarbeiter wollen monotone Maschinenarbeit machen, denn dann wären wir keine Friseure, sondern würden in der Fabrik arbeiten! Aber zurück zu ihrer Aussage. Was kostet der Schnitt? Bei uns kostet der Haarschnitt pro Stunde 65€ und eine Farbdienstleitung mit Materialeinsatz je nach dem welches Produkt und welcher Aufwand, kosten 75-85€ und das ist unabhängig ob nun Weibchen oder Männchen! Mischkalkulation ist uns zuwider und wir haben versucht unsere Preise so fair wie möglich zu halten! Der Kunde bezahlt möglichst das, was er bekommt! Und das auf für uns aller höchster Qualitätsgüte, wir lassen uns Zeit für den Kunden, beraten, bedienen, schnacken, bieten Service und geben Tipps, für die Heimpflege und das Styling. Leckere Getränke, liebevoll, schön und personalisiert angerichtet, wollen wir, das der Kunde für den teureren Preis auch allerbesten Service, Freundlichkeit und perfekte Qualität erhält!
Wenn ein Kunde einen Haarschnitt bekommt, der nur 10 min. inklusive aller beschriebenen Zutaten bekommt könnten Sie Mathegenie sich ja selbst ausrechnen, was dies bei uns kosten würde! Meine Mitarbeiter bekommen “alle” mindestens 14€ Grundgehalt die Stunde plus 50% ÜberschussBonus und haben so oft mehr als das Doppelte von dem, was viele Friseure in den von Ihnen beschriebenen Salonkonzepten bekommen/nicht verdienen! Dort arbeiten die Kollegen für den Mindestohn oder in Niedersachsen laut Tarif nun für 9,70€ die Stunde im Akkord und sind nach kurzer Zeit ausgebrannt und für den Beruf nicht mehr zu gebrauchen!
Das führt dazu, das keiner mehr diesen Beruf machen möchte – es gibt keine Azubis mehr, keine ordentlichen Fachkräfte und Friseure machen lieber Harz4 und schnibbeln daheim schwarz und verdienen so weit ,mehr, als in den von “IHNEN” unterstützten und beschriebenen Salons!
Für mich ist es OK, das Kunden billig wünschen, sich bei Ali um die Ecke die Haare “abmachen” lassen… aber ihre abfällige Art und Weise wie sie über unseren Beruf, den wir als Handwerker gelernt, lieben und mit Herzblut ausüben, reden, kann ich nicht so stehen lassen! Ich weiß nicht, was sie so für einen Job machen, gehen auch sie für den Mindestlohn schuften, oder sitzen sie daheim mit Hartz4? Mir tun Sie leid, denn ich kann beim besten Willen nicht heraushören, das Sie ihre Arbeit lieben und diese gerne mit Freude, Liebe und Begeisterung tun… sonst würden sie nicht denken, das ein Handwerker 5-6 Maschinenschnitte in der Stunde durchackern möchte und auch noch glauben, das wir hiermit glücklich und zufrieden bis in die Rente tätig sein wollen!
Ich hoffe ich konnte ihnen mit meinen kritischen Worten ein wenig den Kopf erhellen, vielleicht denken Sie auch mal darüber nach – ich würde mich freuen!
Mit freundlichen Grüßen Christian Funk
Sehr geehrter Herr Mangold,
Durch Menschen wie Ihnen die unsere Arbeit nicht zu schätzen wissen stirbt das Friseurgewerbe leider aus.
Ich erläutere es Ihnen gerne:
Sie unterstützen Unternehmer die ihre Angestellten nicht richtig bezahlen, denn wenn der Haarschnitt 10€ kostet bleibt nach Steuern etc. Kaum etwas übrig um Top Angestellte zu haben die gut bezahlt werden.
Ende vom Lied diese Angestellten üben den Friseurberuf nicht mehr lange aus, denn wenn der Erfolg keine Früchte trägt (in dem Fall gut bezahlt zu werden) ist die Motivation weg und derjenige orientiert sich beruflich um. (Und gibt den jüngeren Leuten zu verstehen diesem Beruf nicht zu erlernen, denn dann wird nix aus einem)
Was passiert ? Fachkräftemangel Richtig !
Und dann lieber Herr Mangold bekommen Sie irgendwann den 10 € Haarschnitt sowieso nicht mehr, denn die Friseure die dann noch übrig sind dass sind gut bezahlte Fachkräfte wo der der Haarschnitt mehr als 10€ kostet!!!
Mmmhhhh müssen se wohl selber die Maschine anlegen,kostet auch noch weniger als nen 10 er im Monat.Lediglich die erstanschaffung der Maschine ist etwas höher, aber diese Kosten haben Sie in spätestens drei Monaten drin wenn Sie ein preiswertes Modell aus dem Discounter nehmen.
In diesem Sinne gut Schnitt Herr Mangold,
50 cent Material bei nem Döner, ja alles klar, von Geld habt ihr anscheinend keine Ahnung.
Wenn ich nen Herrenhaarschnitt bekomm, dauert das knapp 5 Minuten mit der Maschine, dafür 30 Euro?
Das wächst innerhalb von 2 Wochen wieder raus, sorry, aber da mach ichs mir dann selbst.
Bei ner Frau sitzt ihr 3 Stunden dran, da kann man dann auch was verlangen, aber nicht für nen Maschinenschnitt von 5 Minuten.
Hallo ! Kommt drauf an wie alt dass Kind ist . Ich finde 12 ist passend . Nicht teuer. Man musss auch was daran verdienen .Es kommt auch auf dem Friseur an wieviel Mitarbeiter der hat. Und der Aufwand. Zum Beispiel bei billige Friseure habe ich schon gemerkt , dass Sie schon 14,15 Euro für Kindern verlangen. Es gibt auch verschiedene Friseure einige sind billig andere mittelklasse und andere etwas teuere . Wenn man was bestimmtes möchte. eine bestimmte Frisur bei billigen Friseure geht es alles zu schnell. . Da geht man lieber zu einen profesionellen. Fast jeder Friseur hat ja eine Webseite .Man muss es ausprobieren.
Ich gebe Ihnen voll und ganz recht aber leider gibt es auch in Ihrer Branche schwarze Schafe. Ich musste heute für Spitzen abschneiden ohne waschen und fönen was insgesamt 10 Minuten gedauert hat 26 Euro bezahlen und die Haare waren noch nicht einmal ordentlich geschnitten.
Persönlich finde ich Friseure oft zu teuer. Und wenn es nur 16 € für den Herrenhaarschnitt sind. Dauert 10 Minuten. Macht theoretisch 96 € / Stunde. Angestellte verdienen oft nur Mindestlohn. Bei dem Laden, zu dem ich gehe, scheint es prächtig zu laufen. Die Inhaberin fährt einen nagelneuen Sportwagen, ist selbst meistens nicht mal da. Was die Steuern angeht: ich schätze 50% werden gar nicht erst angegeben. Genauso gibt es einige Selbstständige die einen 450 € Job anmelden und den Rest “schwarz” in die Tasche kassieren.
Hallo Thomas – vielen Dank für Dein Kommentar, aber Deine Ausführungen hinken leider ein wenig!
Ich möchte Dir Dein Beispiel einmal erklären und Vorrechnen. Also faktisch ist es erst einmal unmöglich alle 10 Minuten einen Haarschnitt zu machen – denn alle Kunden bekommen ja nicht den gleichen Haarschnitt – bei dem einen geht es sehr schnell (so wie bei Dir) und bei den anderen ist es unglaublich aufwendig und dauert z.T. drei Mal so lange. Insbesondere Billigfriseure kalkulieren ihre Preise in einer Mischkalkulation – d.h. der Haarschnitt kostet immer das gleiche – der, der wenig Aufwand bekommt zahlt also viel und der der viel bekommt dann viel zu wenig! Am Ende wird es schon einigermaßen hinkommen (so die Denke dieser Salonbetreiber) – gerecht ist anders – weswegen wir auch kaum Mischkalkulation betreiben und der Kunde wirklich nur zahlt, was er auch erhält!
Oft liegt der Fehler auch bei der falschen Berechnung der Kosten und Zeiten – so kostet ein Kurzhaarschnitt 45 min- Zeit) bei einer Dame z.B. 45€ und der Dame mit den langen und dicken Haaren (z.B. 60min) zahlt nur 50€ – richtig berechnet müssten es eigentlich 15€ mehr sein und nicht nur 5€ – der Kunde bezahlt für seinen Kurzhaarschnitt natürlich viel zu viel (aber nur im Verhältnis) und empfindet das zu teuer – was aber eigentlich gar nicht der Fall ist, denn der andere Schnitt ist eben viel zu billig berechnet! An Ende ist es der nicht so schlaue Friseur, der drauflegen muss!
Also richtig berechnet sind wir bei einfachen Maschinenschnitten fast um die Hälfte günstiger (8,50€) und bei einem Standard Herrenhaarschnitt fast doppelt so teuer (30€) – wie Du siehst ist die Wahl des Friseurs nicht nur der eigentliche Preis wichtig, sondern eben auch die Preisgerechtigkeit!
So und nun einmal zu Deiner Berechnung!
Alle 10 min 16€ wären tatsächlich 96€ Umsatz pro Stunde – aber jeder Mensch bekommt ja nicht nur den Schnitt, sondern man empfängt ihn und begrüßt ihn, setzt ihn zu seinem Platz, evtl. muss man noch etwas zum Lesen oder Trinken holen und auch einmal kurz erklären lassen, was überhaupt passieren soll, muss man auch. Später muss der Kunde noch kassiert und verabschiedet werden und da wir dann den nächsten Kunden nicht auf den dreckigen Platz setzten, müssen wir also den Platz reinigen und die Haare wegfegen! Schon sind wir schnell bei dem doppelten Arbeitseinsatz – von den von Dir berechneten 96€ bleiben, richtig angesetzt, nur noch 48€ die Stunde übrig – das ist nun nicht mehr sonderlich üppig.
OK – wir machen mal einen Schnitt zum leichteren Rechnen und Glauben, dieser Friseur würden genau 60€ pro Stunde erarbeiten können – ein durchaus realistischer und auch gesunder Wert denn wer will und kann dauerhaft alle 10 min einen Kunden durchpfeifen? Das wäre absolut unmenschliche Fließbandarbeit und mit einer Arbeit am Menschen auch nicht durchführbar!
Das würde bedeuten der Friseur müsste nicht ganz vier Kunden pro Stunde bedienen – immer noch eine ziemliche Belastung -aber der Verdient ja auch fürstliche 40-45% an dem Schnitt – der soll sich mal nicht so anstellen!?
Jetzt wunderst Du Dich wohl, warum der Friseur so ein fürstliches Gehalt bekommt?
Hast du sicherlich etwas anderes gehört!? Also, Friseurarbeit ist reine Handarbeit, sprich wir können diese Arbeit keiner Maschine überlassen, sondern müssen dies von Hand tun – auch haben wir keinerlei Wareneinsatz, so ist die Arbeit natürlich extrem Manpower lastig, und zwar zu 99%!
Reine Handarbeit kostet nun mal fürchterlich viel – da Friseure in der Regel aber mit Hungerlöhnen abgespeist werden, nicht für den Kunden, aber für den Unternehmer sind die produktiven „Lohnkosten“ immer über 40% – in meinem Fall, weil ich unverhältnismäßig hohe Löhne zahle sogar über 50%.
Nun fragst Du Dich wo sollen denn bei den niedrigen Löhnen diese hohen Kosten herkommen?
Ok, auch das kann ich Dir erklären – wir zahlen ja nicht nur Löhne – sondern auch noch Lohnnebenkosten in Höhe von 22,5% und auch den Urlaub und die Feiertage der Mitarbeiter müssen wir bezahlen, kommen weiter 20% auf die eben schon geleisteten Kosten drauf – dazu kommen Kosten für die Berufsgenossenschaft – auch Innungs- und Kammerbeizträge werden oft anhand der Lohnkosten berechnet und Lohnbuchhaltung etc. geht mit enormen Kosten jeden Monat wirklich steil – der Steuerberater lässt sich nämlich nicht, wie wir dusseligen Friseure mit „nur“ 30-60€ pro Stunde abspeisen und wie gesagt – 60€ die Stunde traut sich wirklich kaum ein Friseur zu nehmen.
Aber warum eigentlich nicht?
Warum trauen sich Friseure das nicht? Wir gehören einem traditionellen und ehrbaren Handwerk an. Sind in teuren Innungen organisiert und müssen für eine Selbständigkeit zwingend einen Meistertitel erlangen! Die Kunden zahlen gerne für andere Handwerkstätigkeiten mehr als das dreifache als beim Friseur und kommen uns dann mit Rechnungen, die schon nach kurzer Betrachtung komplett daneben sind – und werfen uns vor, das wir zu teuer wären – auf der anderen Seite schimpfen sie dann über die miesen Arbeitsbedingungen und schlechten Gehälter!?
Mittlerweile hat es wirklich auch der letzte Dulli verstanden – mit diesen Löhnen will den Job keiner mehr machen. Das Thema Fachkräftemangel in nahezu allen Bereichen ein großer Schrecken – schlägt in unserer Branche gerade aber wie die Axt im Walde und führt dazu, dass Kunden auf der Suche nach einem „guten“ Friseur verzweifelt durch die Gegend rennen und Friseurunternehmer die am Markt noch freien Friseure einfach nicht einstellen können!
Glaub es oder glaub es nicht – aber die Brache steht kurz vor dem Kollaps und Haarschnitte für 16€ (und das ist wirklich ein absoluter Scheißpreis) mit dem Du Lohndumping und Mitarbeiterausbeute unterstützt wird es in naher Zukunft nur noch bei den Geldwaschmaschinen geben – die in Wirklichkeit nichts mit dem Friseurberuf zu tun haben!
Was Deine Ausführungen zum Thema Lohn und Schwarzgeld anbelangt – ja, richtig das sind alles Praktiken die Kunden beim Billigfriseur zum Teil unterstützen – aber auch kriminelle Clanstrukturen stehen hier oft dahinter, weswegen wir uns über dicke Autos bei den “Unternehmern” nicht sonderlich wundern!
Liebe Grüße Christian Funk
P.S. Was ich dabei vergessen habe – eigentlich gehen ja noch 19% des Geldes an das liebe Finanzamt! 😉
Bei 12€ regen sich die Kunden auf? Wir sind ein 6-Personen Haushalt. Trotz zweier abgeschlossener Studien kriege ich im Umland unserer 100.000 Einwohner Stadt nur E7.
Als ich heute für unsere 11-jährige Tochter einen Termin zum Waschen und Schneiden vereinbaren wollte, hörte ich, dass das 41€ kosten würde! Bei meinem Frisör lande ich selbst bei 36€ und bin nach 20 min. wieder draußen. Das passt für mich zwar generell, aber 6×40€ im Monat sind eben auch 240€ und dann wird schnell klar, warum ich das nicht leisten kann, denn das sind fast 10% meines Brutto! Und nicht einmal meine 17-jahrige Tochter findet als Schülerin einen Nebenjob, weil sie entweder noch nicht 18 ist oder die Öffnungszeiten nicht passen oder weil Rentner flexibler sind…
20-25€ hatte ich erwartet bei dem Jugendfrisör, aber über 40€ können wir uns als Familie nicht leisten – und eine Empfehlung gibt es dann natürlich auch nicht.
Liebe Diana,
vielen Dank für Dein Kommentar. Das Du für eine 6-köpfige Familie nur ein einziges Gehalt zur Verfügung hast, das tut mir leid, ändern kann ich und mein Team daran aber nichts und wir tragen daran auch keine Schuld!
E7 bedeute mit Kindern 18,85€ pro Stunde. Die meisten Friseure erhalten (ich mag da nicht von Verdienen reden) gerade mal um die 10€ und müssen mit diesem Geld womöglich auch eine Familie ernähren.
Was das bedeutet?
Das bedeutet das diese Leute zum Amt gehen müssen, obwohl sie in Vollzeit arbeiten, dort komplett und immer wieder die Hosen runterlassen und sogar Stellung beziehen, warum sie für was Geld ausgegeben haben! Sollte zum Beispiel ein Kind von den Großeltern eine größere Summe (über 50€) überwiesen bekommen (z.B. Geburtstagsgeld), dann wird das vom Hartz 4 abgezogen, wird es bar verschenkt, also am Staat vorbei – macht sich diese Familie strafbar und könnte wegen Betrug belangt werden.
Meine Mitarbeiter bekommen „alle“ mindestens 14€ pro Stunde als Grundgehalt – das ist eigentlich zu wenig, aber bei weitem viel mehr als die meisten Friseure bekommen. Aber meine Mitarbeiter haben auch die Chance, mit Fleiß und Einsatz deutlich mehr zu verdienen – wenn sie ihr Umsatzziel überbieten, dann erhalten sie 50% Umsatzüberschussbonus und können so tatsächlich Löhne erreichen, die mit dem Ihren konkurrieren könnten! Beispiel eine Mitarbeiterin muss ihr Lohn 3,67 mal umsetzten… überbietet sie diesen Umsatz um 500€ bekommt sie auf ihr Gehalt 250€ als Bonus.
Das Ganze funktioniert aber nur, wenn ich als Unternehmer meine Hausaufgaben mache und meine Preise realistisch kalkuliere! Dazu gehört übrigens auch die Zeit transparent mit einem Wert zu hinterlegen und sämtliche Dienstleistungen mit dem gleichen Aufwand/Zeit/Wert zu berechnen!
Sprich eine Dienstleistung die ca. eine Stunde in Anspruch nimmt hat einen gewissen Preis zu kosten – eine Dienstleitung die nur 15 min. beträgt, hat somit gemessen an der Zeit den identischen Wert nur reduziert durch die geringere Zeit. Das ist bei uns extrem penibel kalkuliert und nachvollziehbar aufgeführt.
Was soll ich also Deiner Meinung nach machen?
Unsere Dienstleistungen unter dem regulären Wert verkaufen und so meine Mitarbeiter in die Altersarmut/Hartz4 schicken – nur damit Du und Deine Familie sich einen Haarschnitt bei „uns“ leisten können?
Wenn ich es mir nicht leisten kann, dann kaufe ich mir kein Mercedes, dann muss es eben ein gebrauchter VW oder Dacia sein – wird Mercedes deswegen seinen Preis reduzieren, damit auch finanziell schwächere Kunden sich einen qualitativ hochwertigen Mercedes leisten können?
Anderer Blickwinkel – hierbei geht es um Ethik:
Habe ich wenig Geld – kaufe ich mir billiges Fleisch aus dem Discounter obwohl ich weiß, dass für billiges Fleisch die Tiere fürchterlich leiden müssen?
Gehe ich zu einem der vielen Bekleidungsdiscounter und kaufe dort die billige Kleidung, obwohl ich weiß, das für diese billige Kleidung in Asien Menschen und sogar Kinder in sklavenhaften Bedingungen arbeiten und die Umwelt verseucht wird, nur damit ich mich möglichst billig kleiden kann?
Geh ich zum Billigdiscountfriseur der seine Mitarbeiter mit Hungerlöhnen und überzogenen Umsatzzielen und unbezahlten Überstunden ausbeutet?
Oder schicke ich meinen Sohn zu dem Berber an der Ecke, wo der Haarschnitt (gemessen am Aufwand – günstiger als der Döner des gleichen Unternehmers ist) der womöglich das Haargeschäft für Geldwäsche hochkrimineller Clanstrukturen nutzt und dort Gelder wäscht, die aus Drogen, Zwangsprostitution und Menschenhandel stammen? Aber wenn diese leider existierenden Fakten nicht zutreffen, bei diesen Preisen auf Garantie mit Mitarbeiter Ausbeutung und/oder Sozialversicherungsbetrug und/oder Schwarzarbeit/Schwarzgeld diese Preise überhaupt realisieren können.
All diese Entscheidungen muss der finanzschwache Mensch für sich und seine Familie entscheiden, ich kann diesem Menschen bei seiner Entscheidung nicht helfen. Biete ich aber meine Dienste zu den Preisen dort an und sorge dafür, dass meine Mitarbeiter die Arbeite dann passend zum Preis, lieblos und schnell und qualitätsmindernd erarbeiten, mache ich mich auch zu einem Menschenschinder und tue vielleicht Dir einen Gefallen, aber sicherlich nicht mir und meinem Team!
Schlimmer – ich würde damit den Niedergang unseren Berufes fördern, der jetzt schon unter dramatischem Fachkräftemangel leidet und enorme Nachwuchssorgen hat!
Schon heute finden Kunden kaum noch einen „guten“ Friseur, denn Güte hat einen Wert und dieser muss gemessen an der Qualität angemessen sein!
Sprich, der Preis muss zum Wert passen, also PreisWERT sein!
Unser Beruf hat ein riesen Imageproblem – Friseure verfügen leider kaum über genügend Selbstwertgefühl um sich einen angemessenen Preis wert zu sein und verramschen ihre Mitarbeiterleistung – mit all den beschriebenen negativen Folgen!
Nächste Frage Kinder/Jungend Haarschnitte:
Warum sollten wir die Arbeit an einem Kind/Jugendlichen günstiger anbieten als bei einem Erwachsenen? Unsere Arbeit verursacht jede Minute die gleichen Kosten – meine Mitarbeiter verdienen jede Stunde dasselbe. Dabei ist es vollkommen egal, ob sie dabei an einem Kind/Jugendlichen/Erwachsenen Menschen einen Dienst leisten. Hast Du schon mal bei einem Maler gefragt, ob er das Zimmer günstiger streicht, weil es das Zimmer eines Kindes ist? Oder glaubst Du, dass der Tischler ein Kinderbett günstiger fertigen könnte? Oder ob Kinderkleidung weniger Kostet als die eines Erwachsenen? I.d.R. ist es genau das Gegenteil, meistens zahlt man für Kinder mehr – weil es nämlich oft aufwändiger ist – beim Friseur soll das Kind dann aber weniger kosten?
Äh – nö, nicht bei uns!
Was Du leider in Deiner Kostenaufstellung auch vergessen hast, vor der Corona-Pandemie duften wir Kunden noch trocken das Haar schneiden, da fiel der Aufwand des Waschens und des Föhnens weg und der Haarschnitt war auch bei uns deutlich günstiger!
Dies ist zur Zeit leider verboten und wie ein Friseur einen Haarschnitt mit Waschen-Schneiden- und Föhnen zu den von Dir angegebenen Preis regulär kalkulieren will, stellt mich vor ein Rätzel!
Immerhin haben wir ja noch den Mindestlohn und dieser ist mit solch einen Preis kaum zu erwirtschaften! Da kann das nur über Ausbeutung oder Manipulation auf die die eine oder andere Art funktionieren.
Uns ist klar, das sich nicht alle Menschen unsere Dienstleistung leisten können, das ist leider so!
Aber daran ändern können/wollen wir nichts, es ist für uns einfach keine Alternative, uns an die marktzerstörenden Preise vieler Kollegen
anzupassen – nur so haben wir ein gesundes Unternehmen, ausreichend motivierte Mitarbeiter und jedes Jahr Nachwuchs! Für den Rest gilt nämlich eklatanter Fachkräftemangel und 0,00 Nachwuchs – weil den Job für die am Markt befindlichen Bedingungen immer weniger Leute machen wollen!
Liebe Grüße
Christian Funk
Der Artikel ist alt und es wird eh keiner antworten, allerdings finde ich es gerade durch die Corona-Auschläge interessant. Ich hatte bis vor kurzem ( und nein bin nicht ungelernt) 1800 € im Monat, das sund etwa 1200 netto. Da ist es nahezu unmöglich 20 oder 30 € pro Monat in den Friseur zu hängen. Das ist kein Angriff und ich kann den Friseur verstehen, aber ich muss die Dienstleistung wählen, die meinem Gehalt entspricht. Hatte bei meinem Friseur nach dem lockdown auch nur noch einel Termin, 30 € für einen Herrenhaarschnitt waren mir einfach zu viel. Haare schneiden muss ich, da ich im Kundenservice bin. Meine Kunden interessiert auch nicht, wie ich nit dem Gehalt Anzüge kaufe oder wie ich die Haare schneide.
Ok – dir nächste komische Meinung – weil Du so wenig Geld verdienst, sollen also auch die Friseure wenig verdienen, damit Du es Dir leisten kann und es DIR besser geht? Es tut mir leid, das Du für Deine Arbeit so schlecht entlohnt wirst, aber deswegen werde ich nicht auch meine Mitarbeiter schlecht entlohnen. Denn genau aus diesem Teufelskreis entstehen die Probleme! Im Friseursektor findet keiner mehr Mitarbeiter, eben weil keiner mehr für Hungerlöhne um die 10€ arbeiten gehen wollen. Ich habe keine Probleme Mitarbeiter oder Nachwuchs zu finden, eben weil ich es anders mache! Entweder unterstützt Du nun die Sklavenhalter die ihre Mitarbeiter ausbeuten, damit Du mit Deinem schmalen Gehalt auch zum Friseur gehen kannst, oder Du fängst an, BEI DIR etwas zu ändern, damit sich etwas ändert! Du hast die Wahl – ich habe meine Wahl getroffen und werde Kunden die unseren Preis nicht zahlen wollen, nicht bedienen! Liebe Grüße
Voll schön geschrieben. Ich geb euch total recht
Wie recht du hast, bin auch selbstständig und höre jeden ist das teuer. Ich kann es echt nicht mehr hören. Klasse geschrieben.
Mit freundlichen Grüßen aus der wunderschönen Hafenstadt hamburg.
Michael Fischer
Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass jeder für seine Arbeit vernünftig bezahltwerden sollte. Ich weiß auch, das gute Produkte beim Friseur ihren Preis haben. Ich fühle mich jedoch seit einiger Zeit etwas über den Tis h gezogen. Ich weiß, sie können da nichts für, aber ich schreibe es trotzdem. Wenn beim Färben der Ansatz von ca 2 cm gefärbt wird und mir das als Neufärbung verkauft wird, dazu dann ein Neuhaarschnitt, extra Waschen und Fönen anstatt Waschen schneiden fönen berevhnet wird, weil es mehr Geld einbringt, hört mein Verständnis auf. Und wenn mein Mann für einen Maschinenschnitt fast genauso viel bezahlt wie ein Mann, der die Haare mit Schere schneiden lässt, was mehr Zeit in Anspruch nimmt, bin ich leider raus. Da ich nicht erwarte, dass der Friseur die Preise senkt, wozu auch, ich werde für meine Arbeit ja auch bezahlt, lasse ich das Färben jetzt halt sein.
Was vor ein zwei Jahren noch als nachfärben bzw nachschneiden berechnet wurde, ist nun Neuschnitt bzw Neufärbung. Jm übrigen gehe ich alle 6 Wochen zum Friseur.
Liebe Susi,
das von Dir geschilderte Problem ist doch aber kein generelles Problem „der“ Friseurbranche, sondern Deines Friseurs: Wenn ich meine Kunden veräpple, – ob absichtlich oder aus purem Unvermögen – dann muss ich mich nicht wundern, wenn diese Kunden verärgert wegbleiben!
Fakt sind – und das ist auch eines meiner Seminarthemen schlechthin – unrealistische Preise beim Friseur!
Die meisten Friseure haben diese unrealistischen Preise nicht aus purer Gemeinheit, sondern weil sie ihre Kalkulation entweder gar nicht oder eben sehr schlecht vollziehen! Meistens verlangen sie den Betrag, den die direkte Konkurrenz auch nimmt. Dass auch deren Preise nur geschätzt und nicht errechnet sind, blenden sie dabei aus!
Beispiele:
Maschinenhaarschnitt – Aufwand ca. 5 min Preis 12.00€ -15.00€ – hier kostet jede Minute 2.80€ – 3.00€
Herrenschnitt mit Waschen – Aufwand ca. 25-30 min Preis 25.00€ – hier kostet die Minute 0,83€ – 1.00€
Wer rechnen kann, der wird sich über den vollkommen überteuerten Maschinenhaarschnitt fürchterlich aufregen – der Friseur denkt, dem Kunden ist es generell zu teuer – weil er seinen Fehler selbst nicht erkennt!
Weitere Beispiele:
Damen Kurzhaarschnitt – Aufwand ca. 40 Minuten – Preis 40.00€ – 45.00€ – hier kostet jede Minute 1.00€ – 1,25€
Damen mittellang – Aufwand ca. 60 Minuten – Preis 45.00€ – 50.00€ – hier kostet jede Minute 0,75€ – 0,83€
Mit diesen Diskrepanzen verärgert man Kunden, die oft besser rechnen können als Friseure!
Krassestes und auch negativstes Beispiel: Haarfarbe mit Haarschnitt vergleichen
Damen Kurzhaarschnitt – Aufwand ca. 40 Minuten Preis 40.00€ – 45.00€ – hier kostet jede Minute 1.00€ – 1,25€
Ansatzhaarfarbe – Aufwand mit Auftragen und Abwaschen, Beratung, Anmischen, Umhang umlegen mit Conditioner absauern –
Aufwand auch mindestens 40-45min – Preis 30.00€ – jede Minute kostet hier also 0.66€ – 0.75€ ohne Material
Aber von dem Preis 30.00€ müssen wir noch 4.00 – 6.00 € Material (für die teure Haarfarbe) abziehen
Also – Aufwand 40 -45 Min. – Einnahme ca. 25.00€ – Minutenpreis also 0.55€ – 0.62€ – sprich nur die Hälfte des Haarschnittpreises!!
Noch mal zum Vergleich: Haarschnitt 1.00€ – 1,25€ /Minute
Haarfarbe 0.55€ – 0.62€/ Minute
Das bedeutet, dass sich die Kunden wegen des Unvermögens der Friseure vollkommen veräppelt fühlen und der Friseur bei den aufwendigen Dienstleistungen und besonders bei seiner Haarfarbe im Prinzip noch Geld MITBRINGEN muss!
Das schlimmste aber, die Kunden gewöhnen sich an diese irren Preise und regen sich dann auf, wenn ein Kollege sauber und realistisch kalkuliert und kassiert! Oft glauben sie, es hier mit einem Wucherer zu tun zu haben! Diese Fehler ziehen sich leider durch Deutschlands Preislisten, sorgen dafür, dass Kunden unzufrieden, verärgert oder verwirrt sind und leider auch dafür, dass es dem Friseurhandwerk insgesamt unglaublich schlecht geht!
Miese Löhne sorgen dafür, dass Friseure diesen schönen Beruf nicht mehr ausüben wollen und auch der Nachwuchs – der zwar grundsätzlich Lust auf diesen so kreativen Beruf hätte – nicht Richtung Altersarmut steuern möchte! Da kann der Beruf noch so Berufung sein!
Weiteres Problem – auch die, die noch ausbilden, finden nur noch unmotivierte oder gar keine Azubis, und auch die Ausbildungsleistung leidet unter dem ganzen Dumping!
Wir sind Handwerker und unterliegen einer Jahrhunderte alten Handwerkstradition. Daher sollten wir – wie andere Handwerker auch – ein menschenwürdiges Lohn-Preis-Gefüge fern von Mindestlohn und Hartz 4 haben.
Und der Kunde?
Der Kunde unterstützt mit seiner Jagd auf Schnäppchen immer mehr diese Zustände und wird es im Umkehrschluss auch immer schwerer haben, einen guten Friseur zu finden bzw. diesen zu erkennen! Und dann schreibt er solche Kommentare und ist verständlicherweise verärgert!
Ich hoffe, ich konnte Deine Probleme und die Probleme der Friseurbranche mit dieser Antwort aufzeigen.
Liebe Grüße
Christian Funk
Also viele Handwerker arbeiten unter dem Mindestlohn, nicht dass ich das toll finde, aber da die tollen Handwerkerlöhne als Beispiel zu nehmen, finde ich seltsam.
Ok – dann erkläre mir mal ganz genau, welche der vielen Handwerksberufe unter dem “Mindestlohn” liegen, da Du das ja so genau beziffern kannst, kannst Du sicherlich auch die Berufe benennen, die “unter” dem Mindestlohn bezahlt werden! 😉
Ihr müsst euch nicht rechtfertigen! In Nachkriegszeiten gab es für Friseure eine Schwerarbeiterkarte.(Lebensmittel) Ein wirklich anstrengender Beruf, der mehr eine Berufung ist. Wer bei 12€ meckert, müsste eigentlich“Ladenverbot“ bekommen! Ihr zahlt schon einen guten Lohn. Und wer gut bedient werden möchte, sollte die Preise achten!
Denn: Nur Friseure können, was Friseure können! 👍Schön, dass es euch gibt! Ein Dankeschön an alle, dieser Zunft.❤️
Hallo!
Das ist nicht nur eine unverschämte Milchmädchenrechnung, das ist auch noch eine unverblümte Wahrheitsverdrehung, bei der auch noch so einiges weggelasen wurde..
Hier werden 12€ als Einnahme pro Stunde verrechnet.
Die Preissteigerungen nahemn Maßlosen Auswuchs an als in Coronazeiten Ihre Läden dicht gemacht wurden. Ihre Läden wurden weiterhin auf Antrag hin staatlich finanziert und zwar auf Angaben eines pauschalen Umsatzes der größtenteils ungeprüft abgesegnet wurde. Wenn Sie also sagen, Sie haben 30€ pro Kunde a 5 Kunden die Stunde bedient, dann haben sie auch diese Summe erhalten. Wo bleiben da sie 12€/h ab?
Streiten Sie das nicht ab!
Hier in Berlin Haselhorst bleiben 2 Friseurläden fast durchgängeig geschlossen, weil sie nach wie vor Fördergeler erhalten. Die Gemneinde geht hier bereits gerichtlich gegen vor., aber bis zur Klärung wird weiterbezahlt.
Alle meine Angaben lassich sich auch von amtsseite her überprüfen
Sie tun hier so, als müssten Sie auf jeden Schnitt noch etwas drauflegen.
Wie abgebrüht.
Ich lasse nur mal alleine dies hier im Raum stehen, damit man dem noch folgen kann.
Lieber Klaus Dieter,
ich habe lange überlegt, ob ich deinen Kommentar überhaupt freischalten soll! Das liegt hauptsächlich an der aggressiven Art deiner Aussage, aber noch viel mehr an den hanebüchenen Fehlaussagen und Falschdarstellungen! Deine Aussagen zeigen ganz klar und eindeutig, dass du keinerlei wirkliche Ahnung hast und vor allem auch unterschiedliche Branchen miteinander vermischst! Die staatliche Unterstützung gab es ausschließlich in dieser Form nur für das Gastrogewerbe, da diese weit länger geschlossen und beschränkt wurden. Um hier eine enorme Pleitewelle zu verhindern, wurde ihnen so geholfen. Dass die Höhe der Unterstützung mit dem Umsatz (und nicht dem Gewinn) des Vorjahres berechnet wurde, hat mich damals auch mit einem sehr großen Fragezeichen zurückgelassen! Wir Friseure haben im ersten Lockdown Soforthilfen erhalten, da wir über vier Wochen keinerlei Einnahmen, aber weiterlaufende Kosten hatten. Ich selbst habe damals 15.000 € (voll zu versteuern) erhalten, die ich für meine laufenden Kosten brauchte, um diese zu decken. Nach dem Lockdown hatten wir einen Monatsumsatzüberschuss, der diesen Verlust bis auf ca. 5.000 € gedeckt hatte. Dafür haben meine Mitarbeiter und ich eklatant an der Leistungsgrenze geackert und Überstunden geleistet, um die Kunden zumindest einigermaßen zufrieden zu stellen. Der darauffolgende Monat war dann normal, und wir haben mit ca. 6.000 € Gewinn (für mein Gehalt, Rücklagen, Liquidität und Steuern) einen normal guten Monatsumsatz erreicht. So haben wir den Lockdownverlust wieder eingearbeitet. Ich selbst habe in dem Monat des Lockdowns kein Geld bekommen, denn mein Lohn ist in der Hilfe nicht enthalten. Hierfür hätte ich Hartz 4 beantragen müssen. Ich kann nur von mir ausgehen! Ich hatte sehr gute Rücklagen, die ich in der Zeit vollkommen aufgebraucht hatte, und die 15.000 € Hilfe haben mir damals sehr geholfen! Ich habe auch eine zweite sehr gut laufende Beratungsfirma und musste nicht wie 99 % der Friseure in Angst und Armut leben. Auch unsere Mitarbeiter haben in der Zeit nur 60 % ihrer normalen Löhne als Kurzarbeitergeld erhalten. Da ich aber überdurchschnittlich gut bezahle, haben auch sie nicht allzu sehr leiden müssen, denn ich habe aufgestockt!
Es bleiben nur meine damals 4 Azubis und zwei Minijobber, die ich 100 % bezahlen musste, deren Löhne aber nicht durch Kurzarbeitergeld oder Soforthilfe gedeckt wurden. Anschließend kamen die wirklich miesen Monate mit heftigen Einschränkungen, teuren Hygienemaßnahmen und Personenbeschränkungen pro Quadratmeter, Testpflicht und am Ende sogar Impfpflicht. Ungeimpfte durften wir nicht bedienen! Es ist logisch, dass nach zwei sehr guten Monaten immer mindestens zwei schlechte Monate folgen, also lief es bis zum Dezember eher schlecht! Dann kam Mitte Dezember der der Supergau – wir waren bei plusminusnull sprich ich habe keinen Gewinn erarbeiten können und setzte große Hoffnung auf ein starkes Weihnachtsgeschäft – nun wurden unsere Salons am 16.12. geschlossen und blieben dies dann ins folgende Jahr auch. Uns standen aber, da wir nicht wie die Gastrobranche, die November & Dezemberhilfen zu, da wir ja im November und den halben Dezember geöffnet hatten – nur das unser Weihnachtsumsatz erst in der zweiten Monatshälfte richtig beginnt. So hatten wir kein Weihnachtsgeschäft und haben auch keine Hilfe für den Dezember erhalten. So habe ich am Jahresende 10000€ Verlust gemacht – wie die meisten meiner Kollegen – natürlich Umsatz- und Kosten- technisch variabel – aber in ähnlicher prozentualer Höhne.
Nun zu der Soforthilfe da ich also “Bemessungszeitraum” – 3 Monate (Lockdown + 2 Monate hinten dran) einen leichten Gewinn von wenigen Euros hatte, musst ich die gesamten 15000€ komplett zurückzahlen – so wie 99% der Kollegen – weil die wirklich schwierigen Monate nach dem Lockdown nicht mit einfließen, sondern nur der Monat des Lockdowns und den beiden Folgemonaten – habe ich durch die Rückzahlung einen Verlust von über 25000€ Eure für das Geschäftsjahr 2019 gefahren. Und das als erfolgsverwöhnter Friseur, der überdurchschnittlich gute Löhne zahlt und seit Jahren immer gesunde Zahlen geschrieben hat. Dann kamen 2020 weitere 2 Monate Salonschließung dazu – ich wusste zu diesem Zeitpunkt schon, das uns der Staat böse im Stich gelassen hatte und ich trotz der 10000€ Verlust – die vollen 15000€ Hilfen zurückzahlen musste – somit habe erstmal keine Hilfe für mich beantragt und bei meiner Bank einen KfW-Kredit in Höhen von 50000€ aufgenommen um die schwierige Zeit ohne Angst und Bauchschmerzen überstehen zu können! Erst Mitte des Jahres habe ich dann nachdem klar war, das ich trotz der guten Umsatze nach den 2 Monaten Schließung im Verlust war, Soforthilfe beantragt und knapp 12000€ erhalten. Nun befinde ich mich gerade wie, tausende anderer Unternehmer in der Prüfung – ob ich diese nicht sogar trotzdem zurückzahlen muss. Anders als Du kann ich meine Aussagen nicht nur belegen, ich füge zu dem Thema auch einen Link bei, wo man unsere Enttäuschung sehr gut nachvollziehen kann! Dein wirklich dummes, unreflektiertes uns mit Halbwahrheiten und Unwissenheit gespickten Kommentar – ist für mich als nun -ohne eigenes Verschulden– hoch verschuldeter Unternehmer, wie ein Schlag ins Gesicht!
https://imsalon.de/branchen-news/branche-detailseite/soforthilfe-oder-das-recht-des-staerkeren-kommentar-rene-krombholz/?fbclid=IwAR3c2GlZI3gyzJqmPix_Dd3Zcn4Jb0WeXM92NZf3V9xWAuoGpg7REPtVkqs
Vereinzelt haben bis ende des letzten Jahres noch einige wenige Friseurunternehmer einen Teil ihrer Lohnkosten mit Kurzarbeitergeld aufstocken können – da die Auslastung durch Inflation und Rückhaltung der Kunden stark geschrumpft waren – mehr Unterstützung hat aber Niemand bekommen, deine dumme Aussage ist reinster Blödsinn!
Und nun zum Schluss – bezugnehmend auf meine angebliche Milchmädchenrechnung – die du mit keinem einzigen Wort entkräftigt hast!
Wir Friseure arbeiten zu 100 % in reiner Handarbeit und verwenden keine Geräte und Ersatzteile (wie es bei anderen Handwerksbetrieben der Fall ist). Wir können daher nur durch unsere reine Handarbeit Geld verdienen und dadurch ist unsere Gewinnspanne um das 8- bis 10-fache eingeschränkt! Ein Beispiel: Ein Gas-Wasser-Installateur verdient in drei Arbeitsstunden einen Umsatz von 2500-3000 Euro, indem er einen neuen Boiler installiert. Ein Friseur, der für eine auswendige Strähnentechnik inklusive Material 100 Euro verlangt und dabei als maßlos überteuert gilt, hat gerade mal einen Umsatz von 300 Euro in drei Stunden gemacht! Der Gewinn-Überschuss bei guten Friseuren beträgt gerade mal ca. 10 % für Rücklagen und Liquidität. Auch der Installateur verdient an der Arbeit seiner Mitarbeiter ähnlich schlecht, aber am Boiler, Ofen oder anderen Geräten und Ersatzteilen verdient er richtig gutes und wichtiges Geld! Ähnlich wie ein Automechaniker – die verdienen an Ersatzteilen, Motoröl, Reifen und Scheibenwischer deutlich mehr als an der Arbeit der Mechaniker! Uns Friseuren sind solche Gewinne nicht möglich und gleichzeitig sind unsere durchschnittlichen Stundensätze oft noch günstiger al es bei anderen Handwerkern üblich ist!
Ganz ehrlich, ich muss dir nicht die Welt erklären. Mir persönlich ist es vollkommen egal, ob du glaubst, dass 12 Euro für einen Haarschnitt teuer oder billig sind! Geh doch einfach zu den “Seelenverkäufer-Kisten” und lass dir für den Mindestlohn die Haare abschneiden und unterstütze weiterhin das Lohndumping und die Ausbeutung. Mir persönlich ist das ziemlich egal, aber bitte unterlasse es, hier dumme und vor Unwissenheit strotzende Kommentare zu hinterlassen!
Liebe Grüße, Friseurmeister Christian Funk
Wir haben 2023. Eine Stunde Dienstleistung beim Friseur kann inzwischen (Inflation seit 2019 plus Energiekosten…) nicht unter 80 Euro/Stunde kosten, zuzüglich Material. Wir kalkulieren Zeit, Farbtechnik und Material. Ich kenne keinen anderen Handwerker, Tischler, Maler, …, der unter dieser Summe zur Bestandsaufnahme anfahren würde. Auch eine simple Beratung, ohne oder mit Nachfolgetermin, kostet entsprechend 15-30 Minuten in Euro. Manche Menschen denken sie hätten mit der Geburt ein Recht auf billige Körperpflege. Mir unverständlich. Wenn ich eine Dienstleistung nicht zahlen kann beim Friseur, muss ich meinen Wunsch an mein Budget anpassen und nicht der Friseur seine Möglichkeiten an den Kunden. Ein Friseur ist kein eingetragener Verein.
Alles verständliche Punkte, jedoch geht man in der Regel 1-2x alle 6-8 Wochen zum Frisör, bei einem Installateur nicht häufiger als 1x in 10-20 Jahren. Da geht der Frisörbesuch dann doch ganz gut ins Geld. Sonderleistungen können auch kosten, aber wenn ein Damenhaarschnitt bzw. Kurzhaarfrisur für Frauen schon 60 € für 30 min kostet, kann kein Frisör meckern, wenn die Gäste ausbleiben.
Ob man nun alle 6-8 Wochen wo hingeht oder nicht, ändert doch nichts daran, das jemand seine Lebenszeit für Dich opfert, um Dir zu Diensten zu stehen! Der Installateur arbeitet auch jeden Tag und möchte jeden Tag bezahlt werden! Er arbeitet zwar nicht jeden Tag oder jeden Monat bei dem gleichen Kunden, aber er muss täglich arbeiten und wird täglich für seine Arbeit bezahlt! Soll ich also als Friseur auf eine angemessene Bezahlung für meine geleistete Lebenszeit verzichten, nur weil Du häufiger zu mir kommen musst!?
Ich möchte dir auf die Sprünge helfen. Wie viel zahlst du bei der Autoreparatur? Beim Tischler, Maler oder Fliesenleger? Warum braucht es Fachpersonal? Warum muss Fachpersonal deutlich mehr verdienen als ungelernte Helfer? Dir sind die Antworten egal? Dann Kauf dir bitte eine Friseurschere in der Drogerie und mach’s alleine oder gegenseitig. Uns ist das auch egal.
@bobkopf bitte… Das erlaubt doch der gesunde Menschenverstand nicht! Der Handwerker/Friseur kalkuliert die Zeit/Minute als Durchschnitt im Angebot, nicht wie oft du/jemand einen Schnitt benötigt. Du hast die Wahl, seltener zum Friseur zu gehen, wirst dann aber vermutlich nach langer Zeit einen Mehraufwand für Neuschnitt, also 10-15 Minuten länger zahlen müssen. Qualität und Sorgfalt brauchen genügend Zeitaufwand, logisch. Alles andere ist Pfusch. Mich interessiert null, wie oft du gut aussehen möchtest oder warten kannst darauf, dich endlich wieder wohlfühlen. Alle meine Kunden zahlen einen Zeitaufwand, wenn sie auf meinem Stuhl sitzen möchten. Auch nur für Beratung. Das Angebot mache ich, du bestimmst nicht den Preis und kannst diesen auch nicht verhandeln nach Wunsch. Ich zwinge niemanden mich aufzusuchen. Am Ende des Geschäftsjahres ist doch für mich egal, ob ein Mann, der oft schneiden lässt, oder eine Frau die seltener kommt, “den gleichen !! Minuten/Std.-Preis bezahlt hat. Ihr zahlt einen Stundenpreis incl. Mehrwertsteuer und Gewerbesteuer und incl. Miete, Personalkosten, Energie, Material…. u.s.w.. Dienstleistung eben, Und wir leben davon. Handwerk eben, weil wir etwas können was ihr nicht könnt und nicht selbermachen könnt. Und wenn ihr das macht wird das jeder sehen. Darum sind wir jeden Preis wert den wir anbieten möchten oder können. Das nennt man freie Marktwirtschaft, logisch oder? Wir sind keine Krankenkasse, kein eingetragener Verein, nicht von der Wohlfahrt und auch unser Geld schmilzt durch Inflation. Diese legen wir euch deshalb jedes Jahr auf das alte Angebot neu drauf. Normal. Außerdem sollte der Gesellschaft bewusst werden, dass durch Geiz der Kunden die Gehälter so niedrig sind in billigen Friseurläden, dass ihr es sowieso dann am Ende als Steuerzahler finanziert!! Nämlich, weil diese unterbezahlten Friseure mit Hartz4 aufstocken müssen… Das ist bekannt. Und wer zahlt das? Die Politik interessiert das nicht, weil sonst die “billige Versorgung” zusammenbrechen würde. Der Frieden auch (Brot und Spiele im alten Rom…). Das wir systemrelevant sind haben alle kürzlich erlebt. Schulen wurden geschlossen und währenddessen durften und mussten Friseure ohne Coronaschutz (Impfung) öffnen. Also, einfach mal nachdenken 😴🙋🏻♀️ Nur, wenn wir genug einnehmen und Mitarbeiter genug ausgezahlt werden, wird es weiterhin Friseure geben. Ansonsten schneidet ihr euch die Haare in Zukunft selbst. für uns kein Problem, dann eröffnen wir einen Reparaturservice ❣️ doppelt so teuer,, Mehraufwand, versteht sich von selbst✌️
Es ist mir eine Freude, dass es noch Kollegen gibt die ihrer Passion den Wert beimessen den diese verdient. Meinem Verständnis nach gibt es Handwerk und Kunsthandwerk, der Kunde wählt selbst wo er sein Geld lieber lassen möchte. Nachdem das Haar der natürliche Schmuck des Menschen ist, gibt es viele Gründe genau deshalb in einen stolzen Könner des Friseurhandwerks zu investieren.
Beste Grüße
Chris