Auf meinem Beitrag zum Thema Silikon – Mineralöle und Microplastik bekomme ich stets viel Kommentare, Mails und Anfragen – da ich dort auch auf die Frage eingegangen bin, ob die vielen am Markt erhältlichen Haaröle überhaupt Haarpflege wären – insbesondere Kokosöl und deren Wunderwirkungen spalten die Gesellschaft!
Gibt es doch wahrlich viele Kososlöliebhaber und Leute die sich mit allen möglichen Lebensmitteln die Haare tunen.
Ein Kommentar von Iris ist da fast ein Klassiker!
Frage auf meinem Blog:
Bezüglich ÖL ins Haar sagen andere Experten etwas anderes!
Die Diplom Chemikerin Mechthild empfiehlt, natürliche Ölprodukte ins nasse Haar zu massieren, da so eine Emulsion entstehe, „die besonders gut aufgenommen werden kann“.
Ich selber stehe mittlerweile jedem Friseur und jedem “Haarexperten” kritisch gegenüber. Das liegt einfach an dem System. Ich habe mit mehreren Friseuren gesprochen. Zusätzlich zu dem Verdienst erhalten viele ja eine Provision für verkaufte Produkte. Das stärkt nicht gerade das Vertrauen zum Friseur. Als ich 50 geworden bin, ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich noch NIE wirklich mit einem wie auch immer gelobtem Produkt zufrieden war – Ich habe nach Alternativen gesucht und jetzt wasche ich meine Haare mit Roggenmehl und bin mega zufrieden.
Meine Antwort:
Liebe Iris,
dass sie nicht zufrieden sind, könnte durchaus daran liegen, dass viele Produkte beim Friseur keinen Deut bessere Inhaltsstoffe enthalten, als die vielen billigen Produkte in der Drogerie, nur sind sie eben um den Faktor 10 teurer! Da kann ich ihre Skepsis verstehen! Schaut man sich die meisten Produkte namhafter Hersteller an, so findet man dort nur Ausdrücke wie Vegan, natürliche Inhaltsstoffe, und andere Greenwashing-Argumente die dem Produkt einen Haloeffekt verleihen sollen!
Leider sind die meisten Friseure heute einfach nicht mehr so gut ausgebildet, wie es früher einmal war! Warenkunde, Inhaltsstoffkunde, Chemie – alles wird heute nur noch grob angerissen! Das Vegan nur eine einzige Aussage bringt, nämlich, dass ein Produkt frei von tierischen Inhaltsstoffen ist und die giftigste Synthetik-Brühe auch vegan sein kann und das der Begriff “mit natürlichen Inhaltsstoffen” schon erfüllt ist, wenn ein Promille eines natürlichen Duftstoffes beigesetzt wurde, verstehen viele Kollegen nicht!
Ihre Produkt-Ausbildung übernehmen ausgebildete Trainer der verschiedenen Hersteller, die ihnen was vom Pferd erzählen, was sie dann wiederum ihren Kunden erzählen!
Das Friseure für ihren Verkauf einen Bonus bekommen, ist übrigens genauso wenig verwerflich, wie dies in anderen Branchen der Fall ist! Sie bezichtigen doch sicherlich nicht jeden anderen Verkäufer für Haus, Auto, Versicherung und vielem mehr, pauschal des Betruges, nur weil er an seinen Umsätzen beteiligt ist?
Nun zu ihrer Aussage, dass sie mit ihren Lebensmitteln, mit denen sie ihre Haare waschen, glücklicher sind als mit den von Friseuren empfohlenen Produkten. Wenn sie den zuvor verfassten Text gelesen und verstanden haben, ist ein Großteil ihrer Frage ja schon beantwortet, aber wenn diese Dipl. Chemikerin mir etwas über Haarpflege erzählen möchte, dann sage ich Ihnen jetzt; Wenn ich Bauchschmerzen habe dann gehe ich zum Arzt – der Professor Doktor der Biologie, der in meiner Straße wohnt, hat i.d.R nicht mehr plan als ich selbst!
Nur weil irgendeine Dame ein Diplom in Chemie hat, hat sie trotzdem nicht zwangsläufig mehr Plan von Haaren und Haarpflege, woher sollte dieser Plan auch kommen? Denn da gehört ein wenig mehr als nur Chemie-Kenntnisse dazu! Außerdem, sollte eine Chemikerin eigentlich wissen, das Wasser und Öl sich gegenseitig abstoßen, es lässt sich also nicht miteinander vermischen! Außerdem – das “Emulgieren” hydrophiler und lipoider Stoffe ist nicht unbedingt Chemie – denn einen Emulsion ist eigentlich ein physikalischer Vorgang!
Fett und Wasser lassen sich also nur in den Zustand einer Emulsion (nicht vermischen, oder verbinden) bringen und dazu bedarf es dann aber einen Emulgator und dieser fehlt mir leider in Ihrer Beschreibung!
Aber auch, wenn sie nun mit Hilfe eines Emulgators einen Vermengung erreicht haben, verändert diese Emulsion nicht die Größe der einzelnen Fettpartikel, sprich die Ölpartikel sind in der Regel immer noch genau so groß wie vor der Emulsion und können nicht, oder kaum ins Haar vordringen – sprich, sie lagern sich nur in den oberen Haarschichten an und beschweren und versiegeln das Haar, so kann keine Tiefenpflege enstehen. Auch bleiben die Fett/Ölpartikel (angewendet ohne Emulgator) wasserabweisend – bedeutet das man das austrocknen der Haare sogar verstärkt.
Schon bei der nächsten Haarwäsche (eigentlich schon direkt nach dem Ausspülen) ist der Ummantelungseffekt fast wieder weg und auch, wenn jemand extrem dicke und strohige Haare hat und dieses Beschweren der Haare als angenehm empfindet, ist dieser Effekt nur von kurzer und vor allen nicht pflegender Dauer!
Erst bei der Verwendung von ätherischen Ölen können die Öle tiefer in die Haare eindringen, aber gerade bei ätherischen Ölen gilt absolut – weniger ist mehr, da manche ätherischen Öle sogar massiv Gesundheitsschädlich oder toxisch sein können oder auch so starke Gerüche entstehen, dass man komplett überreizt wäre, so das diese nur in sehr geringen Dosen zu empfehlen sind!
Langfristige Pflege bringen pflanzliche Proteine (am besten kein tierisches Keratin) in Kombination mit hochwertigen und ausgesuchten ätherischen Ölen in geringer Dosis! Natürlich gehören noch viele andere Stoffe in ein Pflegeprodukt – in der Regel sollten dies möglichst botanischen Ursprungs sein!
Auch das Gerücht, das man dem Haar Feuchtigkeit spenden kann, möchte ich hier mal klar aufräumen!
Wie will man denn nun Feuchtigkeit in die Haare kriegen?
Alleine Haare waschen sollte doch ausreichen um die Haare mit ausreichend Wasser (Feuchtigkeit) zu versorgen!? Das Problem ist weniger die Feuchtigkeit an sich, sondern die durch Strukturschäden, Verhornung und thermische und mechanische Belastung ausgelöste Speicherschwäche der Haare! Man bekommt also super Feuchtigkeit in die Haare – aber man kann sie eben nicht im Haar halten! Dafür bedarf es dann ein Speichermedium, welches dafür sorgt, dass Feuchtigkeit – möglichtest lange – im Haar verbleiben wird! Das sind wie oben beschrieben z.B. botanische Proteine (tierische können das Haar aushärten) die von hydratisierenden Pflegestoffen, ätherischen Ölen und anderen Pflegestoffen unterstützt werden. So können die Haare wieder Feuchtigkeit aufnehmen und langfristig im Haar speichern.
Und nun kommen wir zu dem Haarewaschen mit Roggenmehl – auch dies ist rein botanisch und hat sicherlich keine schlechten Einfluss auf Ihre Haare – nur wenn sie ein hochwertiges Shampoo ohne Schwefeltenside und ohne dem ganzen anderen Chemiemist der in den meisten Produkte zur Verwendung kommt, anwenden, haben sie den gleichen (oder sogar besseren) Effekt und das um vieles einfacher und ohne diese Verkleisterung und ohne diese Sauerei in der Badewanne!
Nun kommen wir aber zu dem Problem – die meisten Shampoos, Duschgele, ja sogar Intim und Kinderwaschmittel unterhalten – Sodium Laurith (oder Methyl) Sulfat (SLS/SLHS) als Hauptbestandteil und waschaktiven Stoff (WAS/Tensid). SLS ist ein Polyäthylenglykol (PEG) welches meist aus Palm-/Kokosöl gewonnen wird und somit mitverantwortlich für die Abholzung unserer Urwälder ist! Und als Tensid in breiter Front heute in nahezu allen verkauften Reinigungsprodukten seine Anwendung kommt!
Anfänglich wurde es nur in der Industrie als Entfettungsmittel eingesetzt. (hier unter strengen Sicherheitsbestimmungen)
Später fand man diese chemische Bombe (natürlich geringer dosiert) auch in Putz und Spülmitteln. Heute ist diese stark auslaugende Substanz wie schon beschrieben in nahezu jedem Waschmittel, Badezusatz, Handwaschmittel, Zahnpasta, Duschgel, Shampoo, Wasch- Putz- und Reinigungsmittel!
Aber leider auch in den meisten Friseurshampoos – Shampoos ohne diesen Bodenreiniger sind kaum zu bekommen!
Der Hauptgrund: Es ist extrem billig und lässt sich besonders gut dem Kunden vermitteln, weil es so schon schäumt!
Heutzutage lehnen Kunden ein Produkt ab, weil es wenig oder gar nicht schäumt! Dass sie mit diesem Bodenreiniger aber Haar und Haut und auch die ihre Kinder, mit diesem giftigen und stark entfettenden Tensid auslaugen und langfristig schädigen, wird ihnen kaum bewusst! Denn die Firmen kippen dort Rückfetter, Silikon und Polyquanternium in die Produkte, um dieses Auslaugen zu verschleiern!
So entleeren viele Kunden (und leider auch unwissende Friseure) ihre, und die Haare und die Haut ihrer Kunden, schädigen langfristig, entziehen dem Haar und der Haut körpereigene Substanzen, die zum Schutz und der Pflege da hingehören und ersetzten diese durch Kunststoff und synthetische Inhaltsstoffe!
Kein Wunder, das so viele Kunden unzufrieden sind!
Nun noch ein wenig zum Silikon – nein Silikon ist nicht schädlich für uns und unsere Haare – kann aber schädlich für die Umwelt sein – deswegen sollten wir diese besser sinnvoll und mäßig einsetzten! Ich persönlich habe rein gar nichts gegen Silikon – verwendet als Hilfsstoff hat es durchaus positive Eigenschaften, gibt dem Kunden aber i.d.R. meist nur das gute Gefühl und sonst eben wenig! Eingesetzt als Hauptpflegestoff (erkennt man, wie weit oben es in der INCI steht) ist es aber rein garn nicht zu gebrauchen und macht eben auch nur weich – echte Pflege kann ein Silikon nicht bieten!
Hallo,
Mein Name ist Yvonne Döring. Ich bin 36 Jahre alt und komme aus Bad Laasphe.
Ich suche nach DER Haarpflege für mein Haar. Seit Jahren probiere ich aus von billig bis teuer und habe viele verschiedene Friseure besucht und befragt. Die Schränke stehen voller Flaschen und Tuben, die ich mittlerweile für die Handhygiene nutze.
Fachlich kompetente Aussagen und Erklärungen von Friseuren vermisse ich bisher. Viele haben gar keine Ahnung, ob Silikon in Ihren Produkten steckt und bürsten frisch blondiertes, nasses Haar so stark, dass es erst wie Kaugummi gezogen und schließlich ausgerissen wird. Da fehlt mir sogar der schonende Umgang mit den richtigen Stylingtools und das Interesse daran, die Haare schonend zu behandeln:-(
Zu meinem Haarzustand…
Meine Kopfhaut ist trocken, mit kleinen, feinen Schüppchen, die leicht aus dem Haar zu schütteln sind. Trotzdem werden die Haare schnell strähnig und unansehlich.
Meine Haare sind von feiner Struktur. Sie reichen bis zur Brust. Ich lasse mir etwa drei Mal im Jahr Strähnen mit Blondierung machen. Die Haare werden etwa alle 5 Monate gekürzt. Meine Ausgangshaarfarbe ist ein dunkles blond. Ich habe oft statisch aufgeladene Haare und schnell sammeln sich Flusen im Haar. Meine Haare verknoten sehr schnell und dann extrem. Mittlerweile sogar am Haaransatz.
Ich trage meine Haare offen und mag es einfach. Haarschaum, Haarspray und ähnliches nutze ich wenn, dann nur im Pony.
Ich style mein Haar eher wenig.
Können Sie mir gute Produkte empfehlen? Mit Verwendungshinweis und hilfreichen Tipps?
Für einen Besuch in Ihrem Salon wohnen wir leider zu weit entfernt. Sie schreiben sehr interessant und ich vertraue Ihnen.
Über eine hilfreiche Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen…
Yvonne Döring
Hallo Yvonne, wir arbeiten ausschließlich mit den Pflegeprodukten von J Berverly Hills und sind mit diesen Produkten absolut begeistert und empfehlen diese Serie natürlich sehr gerne weiter! Ihnen davon aber ein spezielles Produkt per Ferndiagnose zu empfehlen ist unmöglich und wäre in meinen Augen auch fahrlässig! Fakt ist – das beste Produkt der Welt auf dem falschen Haar (einem Haar mit anderen Bedürfnissen) angewendet – bring genau das Gegenteil von dem, was der Kunde erwartet und macht das Problem womöglich schlimmer! So sagt der Kunde das das Produkt schlecht ist – dabei war es nur das falsche Produkt! Wenn Du Kopfschmerzen hast, nimmst Du ja auch keine Herztabletten – natürlich kann ein Herzleiden auch Kopfschmerzen auslösen, aber das muss doch vorher von einem, der sich damit auskennt abgecheckt werden!? Jeder Friseur der Dir Produkte empfiehlt ohne zuvor Dein Haar gesehen und angefasst zu haben – begeht nach meiner Meinung einen gravierenden Fehler – insbesondere bei hochwertigen Profi-Produkten! Sorry, das ich Dir da so nicht weiter helfen kann!
Ich benutze auch gerne Produkte die viel schäumen, da werde ich das mal sein lassen. Der Beitrag hat mich einiges gelehrt.
Lieben Gruß Imelda
Hallo und guten Tag,
hier meldet sich eine verzweifelte Frau.
Ich leide seit 31/2 Jahren an Kopfhautjucken und Brennen. Meine Haare wachsen nicht und piksen aus der Kopfhaut. Das Haar ist steif geworden, fast wie Nadeln. Ich habe das Gefühl, jede Haarwurzel zu spüren, und ich habe viele.
Haarausfall habe ich nicht. Die wenigen Haare, die normal ausfallen, wachsen allerdings nach, was ich an der Farbe erkennen kann. Ansonsten stagniert das Wachstum.
Ich habe eine Odyssee durch etliche Arztpraxen hinter mir. Alles ohne Befund. Kein Pilzbefall, Aufwändige Allergietest alle o.B. obwohl das Histamin sehr hoch bei mir ist. Trichogramm normal Befund. Biopsie, geringgradige Perifolikolitis..Cortison hilft nicht, Antibiotika ebenfalls nicht.
Angefangen hat mein Leidensweg ca. 4 Monate nach einer Dauerwelle und Haarefärben.
Der Hautarzt kann mir nicht weiterhelfen. Er vermutet, dass es durch Chemie ausgelöst wurde.
Die Friseur Innung hier in Köln konnte mir auch keinen Friseur nennen, der sich mit Chemieschäden auskennt.
Ein Labor, dass die Haare auf Chemierückstände untersucht, habe ich leider auch nicht gefunden.
Ich habe meine Haare, auf Anraten eines Frieseurs inzwischen sehr kurz schneiden lassen. Das hat allerdings auch nicht weiter geholfen.
Ich habe das Gefühl, dass in meinem Haar immer noch ein chemischer Prozess stattfindet und sich negativ auf die Haarwurzeln auswirkt.
Ist das denkbar? Können Sie mir irgendwie weiterhelfen?
Ich würde die Haare sogar abrasieren lassen und eine Perücke tragen, wenn ich sicher wäre, dass es hilft und die Haare wieder nachwachsen.
Lüneburg ist leider etwas weit entfernt von Köln, aber vielleicht kennen Sie einen Kollegen, bei dem ich mich mal vorstellen könnte.
Ich wäre für jeden Hoffnungsschimmer dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Agnes Keulen
Hallo Agnes,
Deine Probleme hören sich nicht gut an, aber aus der Ferne können wir keinen Rad geben. Das chemische Prozesse einen Menschen schädigen können, das ist wohl jedem klar, aber sicherlich werden diese Prozesse nicht über Monate und Wochen aktiv bleiben, das ist unmöglich! Ich empfehle Dir einen oder mehre Ärzte aufzusuchen, denn ein Mediziner ist tatsächlich der einzige der hier vernünftig Rat und Hilfe bieten kann und wenn Dien Arzt da solche Aussagen trifft, ist er ganz sicher der Falsche! Liebe Grüße Christian Funk
Vielen Dank für die schnelle Antwort
Ich habe mehrere Ärzte aufgesucht und viele Untersuchungen hinter mir. Niemand kann mir helfen. Auch die Uniklinik hat mich mit einem Cortisonpräparat abgespeist
Mein momentaner Hautarzt weiß auch keinen Rat mehr. Sie waren ein Hoffnungsschimmer
Kennen Sie denn vielleicht einen Kollegen der hier in der Nähe einen Salon hat und sich mit Chemie auskennt?
Vielen Dank
Hallo Agnes, es klingt sehr schlimm. Vielleicht solltest du mal deine hormone und Nährstoffe kontrollieren lassen. Ich hatte schon ein paar mit Kopfhaut Problemen. Ich habe ein mildes shampoo empfohlen und die goldene Milch (kurkuma+Gerstengras)
(instagram:myra.snöflinga) Sie beschäftigt sich seit Jahren damit. Schau ihr Profil an.
Auch das Kortison trägt nichts Gutes bei und ist oft schnelles Mittel zum Zweck aber nicht notwendig.
Ich hatte auch selbst schon oft Haarausfall hormonell sowie auch stress bedingt. Ich bin selbst Friseurmeisterin und war trotzdem öfter ratlos. Ich nehme selbst die goldene Milch seit einiger Zeit wieder und dies hat mir viele Beschwerden genommen.
Liebe Grüße Christin