Achtung – dieser Beitrag ist ein privater Blogbeitrag von mir und hat nichts mit dem Friseurberuf zu tun – ich leide unter eine Rechtschreib- und Grammatikschwäche und habe diesen Beitrag nicht professionell lektorieren lassen – Rechtschreib- bzw. Grammatikfehler sind somit vorprogrammiert! Wäre schön, wenn ihr dies einfach ohne Kommentar hinnehmen oder was anderes lesen würdet! 😉 💡

Nun ist es so weit, nach meinem schweren Verlust meiner geliebten Lotta (eine Bengal-Katze verstarb nach einer schweren Darmerkrankung) brauchten wir dringend wieder eine neue Spiel- und Liebesgefährtin für meine Lilly (Thai-Siam Katze).

Lotta war meine erste „Hybrid-Katze“ – bedeutet, dass diese Tiere wildes Blut haben, und zwar wird bei einer Bengal, eine asiatische Leopardkatze mit einer normalen Katze gekreuzt. Wobei der Wildblut-Anteil bei den Bengalkatzen heute doch sehr gering ist und das Einkreuzen der asiatischen Leopardkatze heute i.d.R. kaum mehr gemacht wird.

 

Trotzdem – diese Katze war anders als alle anderen Katzen, die ich je hatte, der persönliche Bezug zu mir war unglaublich eng und sie liebte mich heiß und innig – und nur MICH! Zwölf sehr glückliche und unglaublich lustige und zärtliche Jahre hat sie mir geschenkt – eine verrückte durchgeknallte Katze, die sich wirklich jeden Blödsinn fröhlich gefallen lassen hat und ein unglaubliches Vertrauen zu mir hatte!

Nun lag mein Augenmerk anfangs wieder auf so einer Katze – aber nach dem Tod von meiner geliebten Gefährtin – war es mir nicht möglich eine Katze zu mir zu nehmen, die auch nur etwas mehr als nur ein bisschen Ähnlichkeit mit ihr hat. Savannah war schon immer eine Katzenrasse, die ich wirklich faszinierend fand, mir aber eigentlich nie vorstellen konnte, jemals so ein besonderes Tier zu besitzen- auch aus finanziellen Gründen.

Aber nun war es also Zeit für ein neues Wesen in meinem Leben und ich streckte meine Fühler aus… Bengalen schloss ich wie gesagt aus, also schrieb ich eine Savannah-Züchterin ganz in meiner Nähe an, um mich „allgemein“ zu informieren! Welche Besonderheiten gibt es, wo sind die Unterschiede bei den F-Varianten, was muss man beachten und kann man so eine Katze überhaupt in der Wohnung halten?

Daraufhin rief mich die freundliche Dame umgehend an und wir telefonierten fast eine Stunde – alles was sie mir über diese wunderbare Katzenrassen sagte, faszinierte mich – bis auf die Preise – da war meine Begeisterung erst einmal vergessen!

Eine F1 Savannah-Hybride kostet ab 15000€ – die Preise halbieren sich dann je nach F-Variante in etwa, so dass eine Katze mit weniger Wildanteil bewaffnet, dann etwas mehr als die üblichen Zuchtkatzen-Preise kosten würde.  Natürlich gibt es diese Katzen auch „günstiger“, wie alles im Leben! Aber die wirklich guten Züchter haben stabile und sehr ähnliche Preise. Schlecht gehaltene, schlecht oder gar nicht sozialisierte, ungeimpfte und oft kranke und mit Parasiten befallene Tiere kann man wie bei anderen Tierarten oder Rassen natürlich z.B. im östlichen Ausland recht einfach zu enorm günstigen Preisen bekommen!

Ob die armen traumatisierten Tiere dann glücklich machen oder horrende Tierarztkosten verursachen, oder elendig bei dem neuen Besitzer eingehen, sei jedem selbst überlassen. Fakt ist, das Züchten von Savannahs ist sehr viel aufwendiger und teurer als die Zucht herkömmlicher Katzen.

Nach dem Gespräch schickte mir die freundliche Dame noch einige Bilder der kleinen Maus und meine Tochter und ich waren sofort begeistert. Über Nacht ließ es mich nicht mehr los, meine Lilly, weinte wieder die ganze Nacht und ließ mich nicht schlafen, da die arme ihre beste Freundin sehr vermisste.

So hatte ich Zeit, mich mit der Sache anzufreunden. Mein Kopf sagte nein – es ist noch zu früh, mein Herz hatte sich offensichtlich anders entschieden. Mein Kontostand war wie bei den meisten Unternehmern dank Lockdowns arg geschrumpft – aber ich gönne mir meist eh nichts und habe keine teuren Hobbys – Shit Happens!

Zwei Tage später hatten wir einen Termin bei der Savannah-Züchterin Angelika Schäfer in der Nähe von Hamburg Bergedorf. https://www.savannahs-of-malenga.de/de/meine-katzen

Was ist so besonders an den Savannah-Katzen?

Savannah-Katzen sind Hybridkatzen aus der Kreuzung eines afrikanischen Servalkaters und einer „normalen“ Hauskatze. So wäre der Wildanteil dann bei 50% – heute werden aber i.d.R. keine normalen Hauskatzen mehr eingekreuzt, sondern es wird ausschließlich mit Savannah-Katzen gezüchtet!

Bedeute kreuzt man eine F1 Katze mit einem Servalkater also 100% Serval + 50% Wildanteil –
Formel: 100%+50% = 150%/2= 75% Wildanteil!

Ist aber die eingekreuzte Katze eine F1 also 75% Wildanteil dann wäre die Rechnung ja

100%+75%= ca. 87,5% Wildanteil!?

Fakt ist, in den F1 Katzen von der lieben Angelika sieht man, dass der Serval sehr dominant  in diesen Tieren zu sehen ist – gut sozialisiert sind die Tiere aber anders als ein Serval sehr freundliche und liebe Wesen.

Das Ganze ist schon ziemlich kompliziert und ich tue mich schwer, das zu kapieren, aber am Ende ist es mir auch Wumpe – da mir der Wildanteil erstmal egal ist!

F2 bedeutet dann das keine Kreuzung zwischen Serval und Katze stattfindet, sondern das zwei Savannah-Katzen miteinander gekreuzt werden, da die Kater der Ebene F1-F4 kaum oder gar nicht zeugungsfähig sind, werden dann Kater ab der F5-Variante (oder höher) zum Decken verwendet, was das Blut dann wieder etwas verdünnen wird! Wie gesagt alles sehr komplex und für mich an sich nicht sonderlich wichtig!

Als meine Tochter und ich bei der Züchterin ankamen, begrüßte sie uns schon sehr freundlich an der Tür und hatte extra für uns eine sichere Voliere für die Kleine  acht Wochen alte Maus vorbereitet, damit diese sicher sitzen und nicht vom Tisch fallen konnte. Bei der Mutter hätten wir sie nicht besuchen können, da diese fremde bei ihren Babys garantiert „nicht“ dulden würde. Da zeigt sich dann das diese Katzen schon etwas anders sind.

Nach dem wir uns ausgiebig mit der Kleinen Maus beschäftigt hatten (bei ihr liegt der Wildanteil bei ca. 37%) führte Frau Schäfer uns noch zu ihren anderen im Haus lebenden Katzen.

Sie zeigte uns auch ihren ausgewachsenen Serval, dieser war mit seinen 17-18Kg und den sehr langen Beinen eine sehr eindrucksvolle Erscheinung – aber insgesamt eher bedrohlich, denn besonders freundlich war er nicht zu uns! Frau Schäfer erzählte uns, dass der Kater bis zu seinem zweiten Lebensjahr eine wirklich lieber und liebevoller verschmuster Geselle war und sogar bei ihr mit im Bett geschlafen hat, aber dann mit der Geschlechtsreife hatte sich das massiv verändert. Er wurde territorial und hat, insbesondere wenn rollige Katzen anwesend sind, eine aggressive Grundhaltung sogar gegen sie selbst eingenommen! Das zeigte er uns auch recht deutlich, sprang gegen das Gitter, fauchte besorgniserregend und zeigte uns sein beängstigendes Gebiss!

Angelika meinte zwar, das er wohl gute Laune hätte, denn das was er da machte war nur Spaß, das könne sie an der Körperhaltung erkennen, aber mich und insbesondere meine Tochter hat das schon sehr beeindruckt.
Es ist und bleibt ein Wildtier – Videos von zahmen Servalen die mit im Haus leben und sogar mit Kleinkindern spielen, sind alles Jungtiere – auch wenn ein junger Serval schon sehr groß ist und erwachsen ausschaut, ist dieser erst erwachsen ab ca. zweiten Lebensjahr und dann ist es unverantwortlich so ein Tier in der Wohnung oder gar mit Kindern zu halten.

Im Anschluss lies die freundliche Dame dann ihre beiden F1 Katzen raus – einen riesigen Kater (12KG) der auf langen Beinen sehr sehr groß wirkte und die etwas kleinere Katze (ca. 10Kg). Meine Tochter war im ersten Moment dann doch ängstlich und verunsichert, war der große Serval doch gegen das Gitter gesprungen und hatte ihr Angst gemacht. Nun kamen diese beiden Schönheiten aus dem Zwinger gestürmt und wir waren vor Ehrfurcht erstarrt! Die Tiere sahen dem Serval schon verdammt ähnlich und auch in der Größe standen zumindest der Kater dem Wilden Vater kaum nach. Aber schnell merkten wir, dass die beiden – der Kater war tatsächlich fast so groß wie der Serval, nur deutlich leichter und weniger massig – sich faktisch so gar nicht für uns interessierten. Immerhin durfte ich der kleineren Katze an die Nase fassen! 😊

Dann führte uns die Züchterin vor, welch gewaltige Sprungkraft die Tiere haben und wie liebevoll sie zu ihr waren. Zum Schluss ließ sich der riesige Kater tatsächlich von mir streicheln und stieß mich sogar mit seinem riesigen Kopf an! Was für ein Erlebnis und welch ein Geschenk, denn eigentlich lassen sich dieser Tiere erst nach Stunden von fremden Menschen anfassen! Ich glaube das hat das Eis dann komplett gebrochen und wir waren als potenzielle Neubesitzer offiziell zugelassen! XD

Zu den F-Varianten:

Hier unterscheidet man F1 – F5 und höher – F1 bedeutet, dass die Abstammung direkt vom Serval ist, und alle höheren F-Varianten sind vom Wildanteil verdünnt – F1-F4 sind in einigen Bundesländern sogar meldepflichtig und unterliegen bestimmten Haltevoraussetzungen – was für F1 evtl. auch F2 eine sicherlich sinnvolle Sache ist – ist ab einer F3 für mich totaler Blödsinn – betrachte man sich diese Tiere mal genau, erkennt man kein anderes oder bedrohlicheres Verhalten – ganz im Gegenteil!

Nun aber zurück zu der eigentlichen Frage?

Bin ich (wir) bereit für eine neue Katze? Und wenn ja, sind wir bereit für eine solch besondere Katze? Denn das muss man einfach mal genauer erklären. Eine Katze ist weniger dem Menschen zugetan, sondern sie liebt ihr Zuhause und alles was da drin ist, gehört ihr – auch der Mensch – der ist schlicht ihr Eigentum – auch wenn sich der Mensch das anders wünscht, ist die empfundene Liebe meistens eher dem Eigennutz geschuldet – und es ist harte Arbeit, eine Katze zu erziehen und ihr klar zu machen, das man die “Macht” hat!

Ich kenne viele Leute, die Angst vor Katzen, oder sogar schlechte Erfahrungen gemacht haben und somit glauben, alle Katzen wären falsch und hinterhältig. Dem ist ganz und gar nicht so, denn genau wie bei schlecht geführten Hunden, führen falsch oder schlecht erzogene Katzen zu Arschlöchern, die sich nicht benehmen können! Ich habe seit 2004 immer mindestens zwei Katze besessen und sogar Leute die eigentlich Katzen hassen oder Angst hatten, sagten hinterher, ich mag immer noch keine Katzen, aber Deine sind total toll!

Ich hatte immer freundliche und zärtliche Katzen, die niemals betteln oder gar aggressiv waren. Weil ich aber auch vom ersten Tage an sehr konsequent und liebevoll mit den Tieren umgegangen bin. Katzen müssen anders als Hunde für Verfehlungen, zu groben Spielen, Kratzen an Möbeln oder dem Bein nicht nur Schimpfe, sondern sehr deutliche Konsequenzen spüren, und zwar sofort und unmittelbar. Der Zeitfaktor ist hier maßgeblich – es sollten hier wirklich nur Sekunden vergehen. Eine Katze für etwas zu bestrafen, was vor 20 Sekunden, 5 Minuten oder gar Stunden passiert ist, würde das Tier dem Vergehen gar nicht zuordnen, hier läuft man dann Gefahr, dass man das Verhältnis zu dem Tier maßgeblich zerstört!

Besonders bei jungen Katzen ist sind diese Konsequenzen Pflicht, denn sie wissen nicht was erlaubt oder geduldet ist! Absolut 100% klare Grenzen – je intelligenter ein Tier umso wichtiger, das diese Grenzen nicht schwammig sind!

Welche Konsequenten sind das?

Beobachtet man Mutterkatzen, wie diese ihre Kinder erziehen, kann man erkennen, das  da schon die eine oder andere Klatsche und Ohrfeige verteilt wird. Viel geht über die Körpersprache – und die lernen diese Tiere auch beim Menschen zu lesen! Anfangs sollte der Katze bei Fehlverhalten mit einem Zischton gezeigt werden, dass dieses Verhalten nicht OK ist. Wenn das nicht hilft, kann man mal einem kleinen Spritzer aus der Wasserflasche nachhelfen. Ich bin damit aber eher vorsichtig, denn die Katzen erschrecken schon sehr, in sehr dringlichen oder auch schmerzhaften Momenten hilf ein kleiner Klaps Wunder! Ich rede nicht von schlagen – Gewalt ist das Letzte was mein einen Tier zukommen lassen sollte, aber ein Klopfen, verbunden mit dem Zischton reicht.

Kleine Katzen beißen manchmal auch gerne zu – nicht schlimm, aber wir Menschen haben eben empfindlichere Haut und das wissen sie noch nicht – auch hier zische ich und kneife als Zeichen, das es nicht gut ist mal etwas in den Hintern! Überhaupt, wenn die Tiere zu Grob sind, dann muss man das deutlich zeigen und auch laut AUA rufen, die Tiere sind nicht dumm, sie wollen Dir nicht weh tun – aber sie müssen lernen, was wir zulassen und was nicht! Schon nach kürzester Zeit reicht ein Zischen und die Katze weiß sofort, dass das was sie gerade macht, nicht geduldet ist! Meine Lotta war so wild, frech und stur, da musste die Wasserflasche leider öfter ran!  Meine liebe Lilly hat die Wasserflasche nie zu Gesicht gekriegt und reagiert noch heute als erwachse Katze sofort auf den kleinsten Zischlaut! Und ich darf vorausnehmen unsere Mabel ist zwar ein echter Wirbelwind – braucht aber  kein Wasser, denn sie lernt extrem schnell und hört nun nach drei Wochen perfekt auf den kleinsten Zischler!

Bei einer Savannah wird aber alles anders werden, eine Savannah ist hier eindeutig vom Grundverhalten eine Katze, aber diese Katzen gehen eine viel engere Bindung zum Menschen ein, sprich sie wollen dem Menschen gefallen und sind somit zu ganz anderen Dingen bereit! Savannahs sind hier eher wie Hunde, sie gehen eine feste lebenslange Prägung ein, einen anderen Menschen wird sie zwar akzeptieren, aber lieben wird so ein Tier nur einen (oder auch mehrere aus der Familie) und sich zu dem krassesten Dingen überreden lassen!

Im Internet findet man Videos von Katzen, die ausdauernd apportieren, Pfötchen oder Fünf geben, Sitz, Platz oder Rolle machen, Küsschen geben und noch ganz andere Kunststücke sehr gerne und mit großer Ausdauer vollziehen. Das alles ist nicht nur möglich, sondern sogar Pflicht – die Katze lange allein lassen oder gar in Einzelhaft halten wäre nicht möglich und eine unterforderte (auch geistig) Katze würde anfangen Blödsinn zu machen!

Da ich jetzt nur noch 2 Tage im Salon bin, habe ich ja viel Zeit für das Tier und gerade in der Anfangs- und Prägephase unterstützt mich dann auch meine Tochter, die mit fast 12 Jahren durchaus Verantwortung übernehmen kann und auch möchte!

Also war die Entscheidung dann schnell getroffen – die kleine war aber auch zu süß, sehr schüchtern aber nicht verängstig – hat die kleine Mabel, so wird sie nämlich dann heißen, uns ziemlich selbstbewusst angefaucht – was bei dieser Rasse übrigens zum normalen Sprachgebrauch gehört. Auch Knurren und Kreischen sie eher als das sie Miauen. Ähnlich wie Wolfshybriden bei den Hunden, habe sie schon eine andere Sprache als „normale“ Katzen, zum Glück ist die Körpersprache aber die gleiche und so erkennt man an den sehr großen Ohren sehr gut, ob das Fauchen und Knurren nun absolut Aggressivität oder nur normale leichte Unwohlsein ausdrücken soll! Auf einen Donnerstag waren wir also da, die Entscheidung ist schnell gefallen.

Voraussichtlich werden wir unsere Mabel wohl am Karfreitag abholen können, wenn sie ihre letzte Impfung nicht so gut verträgt, dann leider auch erst am Samstag, aber sie wird auf jeden Fall eine Oster-Überraschung werden! 😊

Das Leben mit einer Savannah – Eine Woche später:

So, es wurde tatsächlich der Karfreitag, am Nachmittag haben wir die kleine Mabel bei Frau Schäfer abgeholt – erst große Überraschung ich bekam eine große Tasche mit dem für sie passenden Futter (für Wochen), Futteranleitungen, Katzenstreu, Spielzeugen und allem nötigen, was man für so eine kleine Maus alles braucht! Auf dem Video ist sie erst wenige Stunden bei uns und noch sehr verschüchtert.

Das Ganze nahm schon einige Zeit in Anspruch und mit einer Träne auf der Wange wurden wir beide herzlich verabschiedet.

Zweite Überraschung – Savannah-Katzen lieben Autofahren – vollkommen entspannt, ja richtiggehend fröhlich saß Madame im Transportkorb und schien die Fahrt zu genießen… zuhause angekommen stellte ich erstmal das verschlossene Körbchen in mein Wohnzimmer, damit die beiden Katzen sich schon mal ausgiebig beschnüffeln konnten, und parkte mein Auto auf seinen Stellplatz.

Als ich zurückkam – war alle ziemlich entspannt, etwas furchtsam aber durchaus sehr neugierig beschnüffelte meine Lilly das kleine Wesen im Körbchen. Als sich die Kleine dann herausnahm, war diese doch sehr verschüchtert, fauchte mich kräftig an und wollte weder spielen noch allzu gerne bei mir bleiben – aber irgendwann gewöhnte sie sich an mich. Meine Tochter konnte nicht mitkommen zum Abholen, wollte dann aber am Abend vorbeikommen und auch möglichst das ganze Osterwochenende bei mir bleiben. Nun fauchten sich beide Katzen recht herzlich an, aber alles ohne Aggressivität, sondern nur ängstlich. Aber meine Lilly zog sich dann für den ersten Abend komplett in ein anderes Zimmer zurück und kam auch nicht mehr heraus!

Als meine Maya dann endlich am Abend zu uns kam, wurde Mabels Verhalten dann aber doch deutlich anders, Kinder können wohl doch besser mit Kindern? Schlagartig war sie bereit mit ihr zu spielen und auch kuschelte sie sich dann den ganzen Abend zu uns unter die Decke.

Trotzdem- wurden wir auch immer wieder herzhaft angefaucht und sowieso unter dem Sofa war es irgendwie am sichersten! Aber im Laufe des Wochenendes wurde das Verhalten immer zutraulicher – so musste ich aber die nächsten Nächte auf meinem Sofa schlafen da sie mit dem Schlafzimmer am Anfang noch überfordert war. Fauchen würde nur noch eher verhalten, meiner Lilly gegenüber genussvoll vollzogen, aber auch die näherten sich immer weiter an! Am Ostersonntag musste Maya dann zur Familie und ich blieb mit dem kleinen Frechdachs allein. So langsam fing sie sich den Spitznamen „Piepsi“ ein, denn dass dieses Tierchen nicht miaut, sondern eher wie in kleines Vögelchen piepste und am liebsten zu allem und jeden! Ein freundliches ich liebe Dich Piepsen, ein leicht aggressives „ICH WILL SPIELEN“ Piepsen, ein vorwurfsvolles und schimpfendes Piepsen, wenn sie Ärger bekommt und ein hohes und lautes angstvolles piepsen, wenn sie in Panik vor etwas gerät und auch ein lautes und langanhaltendes Begrüßungspiepsen, wenn ich oder Maya nach längerer Abwesenheit wieder Heim kommen.

Spielen:

Der Begriff Spielsucht ist hier sehr angebracht, das Tierchen startet vom Tiefschlafmodus in 150% Randalemodus – und ich meine wirklichen Randale, so klein wie sie mit 9 Wochen ist, ist sie ein Stubenterrorist, das Biest springt schon jetzt in Saltos und greift alles an, was sich bewegt, hier ist die größte Herausforderung dem Luder Manieren beizubringen, aber sie hat auch diese anderen Seiten.

200% Schmuseengel mit einem so lauten Schnurren, dass jeder Rasierapparat vor Neid erblassen würde. Am Ostermontag morgen hat sie mich mit so viel Liebe überhäuft und mich richtiggehend abgeküsst, so dass sie sich gar nicht mehr einkriegen konnte – ich kenne schmusige Katzen und ich kenne sehr liebevolle und anhängliche Katzen – aber dieses überhäufen von Zärtlichkeiten und diese wilde Liebe habe ich in meinem Leben noch von keinem anderer Wesen erfahren – sie flippt richtig aus vor Liebe und kann sich dann gar nicht mehr beruhigen und trotz der Zartheit und dieser Winzigkeit schnurrt sie lauter als jede andere Katze die ich je hatte!

Aber es gibt auch nervige Dinge an diesem Biest – wenn sie nicht gerade auf meinem Schoß liegt oder ich auf dem Sofa sitze, dann hört sie NULL!!! Ich rufe sie – MIR DOCH EGAL – ich stehe auf und will sie mir schnappen, weil ich irgendwas will – dann flitzt sie davon in irrem Tempo – überhaupt, das kleine Biest ist schneller als man das für so einen Winzling checken kann. Wenn die ihre fünf Minuten hat, dann saust die wie ein Wirbelwind durch die Bude! (Update – mittlerweile hört sie auf ihren Namen und kommt wenn am sie ruft – das Biest lernt schnell)

Einfangen? Null Chance – das nervt mich manchmal hart! Und ich bin das einfach nicht gewohnt, denn meine Katze hören auf mich, wenn ich sie rufe, dann kommen sie – die kleine Piepstrulla macht sich einen Riesen Spaß daraus, vor uns zu verschwinden – das spürt man richtig, man kann das gemeine Grinsen richtig auf dem Gesichtchen erahnen! 😊 Das bringt mich manchmal an den Rand und ich werde wirklich wütend, aber Wut hilf da natürlich gar nicht, denn wenn Du wütend wirst, wird es bei der Katze eher schlimmer – denn auch diese Katzen machen, nur was „sie“ wollen! Keiner zwingt eine Katze zu etwas, was sie nicht will – zumindest nicht dauerhaft!

Nach drei Tagen war die Dame dann schon „best friends“ mit meiner Lilly , die aber immer noch regelmäßig faucht und knurrt und die junge Dame mit einem sanften Klaps zeigt, wer Chef ist – das freut mich sehr, denn Lilly ist eigentlich etwas zu lieb für diese Welt und ich habe am Anfang etwas Sorge gehabt, dass das Kindlein ihr zu sehr auf der Nase rumtobt! Aber Lilly macht das toll und jetzt genau nach einer Woche haben wir hier große Harmonie, beide liegen zusammen auf meinem Schoß und auch in meinem Bett liegen sie schon eng aneinander gekuschelt und schlafen gemeinsam! Und Lilly ist wieder glücklich, sie frisst wieder gut und das vermissende Weinen hat fast komplett aufgehört!

Und Mabel – sie ist ordentlich gewachsen – frisst wie eine Große – ist entweder Engel oder Quälgeist, lernt jeden Tag dazu und gibt mir und Maya so viel Liebe, wie man das eigentlich nur von Hunden kennt. Mabel ist zwar ihr Name, aber ich rufe sie eigentlich eher Teufelchen – denn dieser kleine süße Engel haut eindeutig zwei unterschiedliche Persönlichkeiten. Sanft, lieb und verschmust- aber auch wild und über alle Tische und Bänke stürzend und oft auch einfach zu wild! So dass sie entweder von mir oder ihrer neuen Mama Lilly ordentlich ärger bekommt! Die schaltet dann von Hardcore-ADHS auf sofort Schnurren und so unglaublich lieb, dass einem das Meckern dann oft schwerfällt! Aber sie hört schon gut auf das Zischen – aber wie bei allen kleinen Kindern muss man ja immer wieder die Grenzen austesten!

Lilly ist da wirklich die perfekte Katze für so einen süßen Wirbelwind! Sie tobt wie ein junges Kätzchen mit dem kleinen Luder, aber wenn diese etwas macht, was sich nicht gehört dann bekommt sie einen Klaps oder sie kneift ihr in den Nacken. Mabel reagiert hier dann sofort unterwürfig und beruhigt sich im Sekundenbruchteil. So nimmt mir meine Große wirklich viel Arbeit ab, denn die liebe Lilly weiß sehr gut, was sich gehört und wofür es Ärger gibt und klein Mabel schaut sich hier wirklich unglaublich viel bei ihrem VORBILD ab!  Einfach so schön mit anzusehen.

Auch die ersten kleinen Tricks werden schon eintrainiert – Madame kann schon Pfötchen geben – das funktioniert, wenn sie auch die passende Stimmung hat, sehr gut – aber meistens ist die Kleine so schnell abgelenkt – Konzentrationsfähigkeit – wie bei kleinen Kindern üblich – nur wenige Sekunden!

Fressen: Ja was frisst denn so ein echtes Raubtier?Christian Funk - Mabel Savannacat F3 - Raubtierfutter

Ich muss klar sagen – dieses Raubtier am liebsten nur rohes Fleisch. Hähnchen in kleine Stücke geschnitten oder Hühnerherzen n(zur Zeit ihre absolute Lieblingsspeise) in Lebensmittelqualität scheinen bevorzugte Beute zu sein! Auch spezielles BARF-Rindergulasch mit Pansen geht super – das BARF-Hähnchenfleisch was ich gekauft habe, ist aber leider nicht ihrs – da werde ich mit den Leuten vom Futterladen mal in Clinch gehen müssen, denn die Qualität ist richtig eklig!

Das rohe Fleisch wird mit Lachsöl und einem speziellen Vitaminpulver und etwas Wasser vermischt und man kann kaum glauben, was mein kleines Monster da in ihr kleines Bäuchlein stopft! Mehr als meine ausgewachsene Lilly! Natürlich nascht sie auch mal normales Katzenfutter (verfüttere nur hochwertiges ohne Getreide und mit mindestens 70% reinem Fleischanteil) auch habe ich von Frau Schäfer spezielles Kittenfutter mitbekommen – aber da merkt man dann klar – die Begeisterung liegt bei Wildtierfutter!

Später in ein paar Wochen werde ich auch ganze (rohe) Hähnchenflügel verfüttern, die sie dann mit Haut und Knochen verputzen wird! Meine Sorge, dass die Hühnerknochen splittern und den Darm verletzten, ist nur bei gegarten Hühnerknochen – roh muss man sich keine Sorgen machen!

 

Eine weitere Woche:

Heute sind es dann tatsächlich fast zwei Wochen, dass die junge Dame hier bei uns ist, und was soll ich sagen, das kleine Monster ist nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken! Sie ist zu 100% hier zuhause, lernt jeden Tag dazu. Auch an ihr Piepsen hat man sich gewöhnt. Ganz besonders witzig sind aucg die Geräusche, wenn sie beim Jagen nach ihrem Spielzeug in Jagdlaune verfällt – einfach herrelich!

Ansonsten sehe ich ein wenig so aus, als würde ich unter Borderline leiden meine Ahme und Beine haben leichte Kratzspuren – aber jeder der ein Katzenbaby großgezogen hat, wird diese kleinen Microverletzungen kennen, denn so ein kleines mit Krallen bewehrtes Tier, muss erst noch lernen, dass wir Menschen leichter verletzt werden können. Ihre Krallen sind auch schon jetzt deutlich stärker als die Krallen vergleichbarer Katzenkinder – aber sie geht schon jetzt deutlich vorsichtiger damit um, wie ich es kenne – die Einzige die bisher fast verschont geblieben ist, ist Maya, aber die ist eh sehr vorsichtig, was der Umgang mit Tieren angeht.

Ich habe auch viel Freude am Kämpfen mit meinem kleinen Schatz – und bin, was kleine Kampfspuren angeht – auch nicht sonderlich empfindlich! 😊

Jeden Tag verändert sich das Verhalten unseres kleinen Monsters ein wenig und es ist gerade eine sehr spannende Zeit mit dieser Wildkatze! 😊 Ob die Aussage  ca.37% Serval bei dieser kleinen Zaubermaus passt – ich kann mir nicht helfen, aber bis auf die Fellfarbe (Mabel ist aschgrau und nicht Golden) erkenne ich extrem viel von ihrem Uruhrgroßvater in ihr – unglaublich, wenn man sie so beobachtet, diese riesigen Ohren und sogar der Schwanz – der ist zwar länger als der kurze Servalschwanz, wenn sie aber in Action ist verändert der sich und schaut original aus wie der Schwanz eines Servals! Auch die Geräusche, die sie macht, wenn sie nach einem Spielzeug Jagd, ist deutlich anders, als ich das von „normalen“ Katzen kenne!