Wie sich viele vielleicht denken können, liebe ich meinen Beruf und hege zu meinen Angestellten ein eher freundschaftlichen und familiäres Verhältnis! Schon meine Azubis werden nicht behandelt wie Mitarbeiter zweiter Klasse und auch von dem kleinsten Licht, versuche ich zu lernen! Ich bin nicht Gott und schon gar nicht allwissend! Auch bin ich kein Diktator… trotzdem entscheide ich (am Ende) wo es lang geht!
Leider scheinen aber die Fronten auf den sozialen Plattformen, wiederum ziemlich verhärtet!
Mit Erstaunen und einigem Entsetzen lese ich viele Beiträge, wo Mitarbeiter über miese Chef´s schimpfen, sich über die schlechte Bezahlung im Friseurhandwerk beschweren und ihrem Unmut zum Teil in harscher Kritik freie Luft machen! Da werfen Gesellen den Meistern vor, arrogant und überheblich zu sein. Und mitunter gibt es sogar recht ablehnende Ausdrücke, besonders der Satz “Gesellen sind sowieso besser als Meister” müsste einen eigentlich ein Grinsen ins Gesicht zaubern… wenn es nicht so traurig und falsch wäre!
Denn eigentlich erlange ich mit dem Meistertitel in erster Linie viel Verantwortung und diese empfinde ich persönlich eigentlich so, das ich mit gutem Beispiel voran zu gehen habe und bilde mir auf meinen “Titel” rein gar nichts ein!
Auf der anderen Seite gibt es viele Post´s von Friseurunternehmern, die mit vielen Ihrer Mitarbeitern unzufrieden sind, mangelnde Arbeitsmoral und vor allem, das Hauptproblem… man findet einfach kaum oder auch gar keine geeigneten Mitarbeiter mehr!
Da klagt ein Unternehmer, der nachweislich seinen Mitarbeitern durch Förderung und natürlich auch positiver Forderung, Gehälter ab 2000 – 3000€ pro Monat bezahlt, über Mitarbeitermangel und der großen Angst, ganz einfach kein geeignetes Personal zu bekommen, Existensängste, Sorgen mit zu wenig Personal die Kosten nicht mehr zu decken etc.
Ja, spinne ich jetzt?
Chefs vs. Angestellte
Ja auch ich habe mich an diesen Diskussionen beteiligt und mein Herz ausgeschüttet und über die vielen Zettel des Jobcenters geschimpft, sogenannte Vermittlungsvorschläge, die eigentlich des Papiers nicht Wert waren! Denn letztendlich hat sich ein einziger dieser vorgeschlagenen Friseure gemeldet und ist dann ohne Benachrichtigung, nicht zum Vorstellungstermin erschienen!
Nach dem ich mich dem Thema gewidmet und auf den Busch geklopft und ich sage mal, schriftlich abgekotzt habe, über Mitarbeiter die mir mit ihrer Faulheit und Dreistigkeit den letzten Nerv gekostet haben… naja Ihr wisst schon?
Danach habe ich gleich über dem eigentlichen Post einen neuen erblickt… wo ein Mitarbeiter sich beschwerte, warum einige AG´s hier voll über die ach so schlechten Mitarbeiter übers Leder ziehen und einer drohte daraufhin die Gruppe zu verlassen!
So schließt sich der Kreis…
Warum wird nicht zusammen an dieser Problematik gearbeitet? Kann ein schlecht ausgebildeter Friseur wirklich etwas dafür, dass er von einem schlechten Ausbilder, wirklich schlecht ausgebildet wurde? Ist es nicht sinn- und zwecklos, dass sich zwei Parteien (nicht einmal Miteinander) anfeinden und sich mit Vorwürfen überhäufen? Wäre es nicht sinnvoller sich des Themas zusammen anzunehmen? An dieser Situation zusammen etwas zu ändern und miteinander für einander da zu sein?
Sind denn alle potentiellen Mitarbeiter faul, dreist, dickfellig oder zu dumm? Sind denn alle Arbeitgeber Ausbeuter, Sklavenhalter, Menschenschinder und Gierhälse?
Kann man es nicht auch nachvollziehen, dass sich ein Friseur fürchtet, sich in einem hochklassigen Salon zu bewerben, in dem nicht nur hochklassige Löhne, sondern eben drum auch hochklassige Leistung und auch Umsätze vom Mitarbeiter verlangt werden? Wenn eben dieser nicht unbedingt durch Eigenverschulden, durch seine Ausbildung und seiner dahingehenden beruflichen Qualifikation, diese Leistung gar nicht erbringen könnte?
Wieso, wenn so viele Unternehmer, wie auch Arbeitnehmer verzweifelt sind, treffen sie sich nicht an dieser Stelle um zusammen einen Lösungsweg zu finden?
Wir Arbeitgeber haben, wenden wir uns an das Arbeitsamt, ganz andere Möglichkeiten! Es gibt mitunter durchaus die Möglichkeit, das man in einer Wiedereingliederung z.B. ein Arbeitsplatz zu mind. 50% gefördert wird und auch andere Möglichkeiten um einen Menschen mit wenigen beruflichen Alternativen eine Chance zu bieten!
Hier ist dann natürlich Initiative von beiden Seiten gefragt, der eine Part muss in kurzer Zeit das vermitteln, was dem anderen Part vielleicht fehlt und die andere Seite muss, kloppen, üben und lernen was das Zeug hält!
Aber wäre das nicht, wenn erfolgreich, für beide Seiten ein Gewinn?
Der Friseur wird aus einer gewissen Perspektivlosigkeit gerettet und der Unternehmer bekommt einen dankbaren und verlässlichen Partner, der, so sollte es sein, nach der Eingliederung seine Leistung motiviert und gewinnbringend liefert, weil er eben genau weiß wo er her kommt und wie es mal auch anders war!
Also ich stelle fest und hoffe mir können hier viele Folgen… ist es nicht wahrlich besser, wenn sich die verschiedenen Parteien auf einer Ebenen treffen und wir versuchen unsere Probleme gemeinschaftlich zu lösen? Ohne uns gegenseitig mit Vorwürfen und Anschuldigungen zu überhäufen, sondern zusammen unseren schönen Beruf aber auch uns, gegenseitig in eine erfolgreiche Zukunft zu verhelfen!
Es geht nur Miteinander… doch die Fronten scheinen verhärtet. Genau darum – um einen Konsens zu finden und Verständnis zu schaffen – gibt es die Wertegemeinschaft “Der faire Salon” / getragen durch den “Kodex für Friseure in Europa” unter Mitwirkung der EU entstanden. Übrigens brauchen wir diesen Konsens auch in Richtung Kunden……
http://friseur-news.de/der-faire-Salon
Voll gut Christian!
Du sprichst bestimmt vielen aus der Seele, mir auch!
Ich Handhabe es auch genau so wie du beschreibst!
Mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg!
Aber tun kommt von machen!!!!!
Also macht MIT!
Ein super Artikel der mir aus der Seele spricht.Herr Funk
Ich selbst habe keinen Meister bin seit 1978 ausgelernt und mit Leidenschaft Stylistin, Als ich den Beruf erlernte wusste ich daß ich damit nicht Millionärin werde und bin trozdem noch verrückt nach Seminaren
Weiterbildung etc. Interne Seminare die manchmal auf den geheiligten Sonntag fallen nehme ich genauso mit wie andere nach Feierabend.
Die neue Generation denkt etwas anders und handelt demnach etwas anders.Für uns alte Hasen leider für die Jungfüchse ganz normal. Weshalb soll ich drei mal ein Farbseminar mitmachen? Den ganzen Tag gearbeitet und dann noch so ein Seminar? Komm ich ja erst nachts um zwölf nach Hause! und dann wieder um neun arbeiten!
Ob ich bis zwölf vor der Kiste sitze oder was neues erfahre/ dazulerne/auffrische ist für mich persönlich egal und ich nehme mit was ich mitnehmen kann!
Es sind erwachsene volljährige Menschchen denen man etwas beibringen soll die sich zum Teil nicht allzuviel sagen lassen da sie eh alles besser wissen. Als Meister braucht man heute ein noch dickeres Fell wie zu meiner Zeit denke ich da immer noch meine Eltern ich im Rücken hatte die mir dann den Weg zur Arbeit zeigten wenn es mal spät wurde.
Schaue ich mir heute manche Meister an bin ich froh daß ich schon ausgelernt habe und nicht unter deren Fittiche bin.
Es mag vielleicht altmodisch klingen :
Ich finde es nicht gut daß frisch ausgelernte gleich den Meister machen können.So blöd es klingt, die Erfahrung fehlt einfach-und damit meine ich mehr das menschliche miteinander zusammengehörigkeits Gefühl. Menschen/Kunden richtig einschätzen zu können
Lernen Erfahrungen sammeln das richtige für sich bei anderen auszupicken und es dann umsetzen damit wird man zum wahren Leidenschaftlichen Meister seines Könnens