Ein weiteren Post zum Thema Haarfarbe, hier möchte ich mit einigen teils beängstigenden Gerüchten aufräumen und ihnen ein wenig die Angst nehmen, aber Sie auch über gewisse Alternativer aufklären.

Fakt ist: 

ALLE  oxidativen Färbe-  oder Tönungsmittel (Intensivtönungen, Augenbrauen- und Wimpernfarbe) enthalten als Farbgeber (Farbmolekül) eine Benzolverbindungen/ aromatische Diamine (z.B. P-Phenylendiamine, PPD) die im Verdacht stehen ungesund, Allergie auslösend, giftig und ja sogar im Verdacht steht krebserregend zu sein!

Die ganz schlechte Nachricht; es gibt aktuell keine Alternativen.
Jetzt mal zu den eigentlichen Fakten, die eine Panik vor diesen Inhaltsstoffen aber vermindern sollen. Wenn sie nicht, wie leider sehr viele, eine Allergie gegen eben diese P-Phenylendiamine (PPD) haben, brauchen sie nicht vor lauter Panik bei der nächsten Haarfarbe sitzen und um ihr Leben fürchten!

P-phenylenediamine... leider extrem allergieauslösend und nicht besonders gesundheitsfördernd

P-phenylenediamine… leider extrem allergieauslösend und nicht besonders gesundheitsfördernd

  1. In Deutschland angebotene Friseur-Färbemittel unterbieten alle mit Respektabstand jegliche europäischen Grenzwerte. Schon vor Jahren haben alle in Deutschland anbietenden Friseurkosmetikfirmen, eigene Grenzwerte ausgehandelt um den europäischen Grenzwert deutlich zu unterbieten.
    Dies gilt übrigens nicht für Drogerieprodukte
  2. Durch die geringe Konzentration und der sehr kurzen Einwirkzeiten und der eher seltenen Behandlung, ist es der Haut faktisch kaum möglich, gesundheitsschädliche Mengen aufzunehmen. (die Konzentration macht das Gift)
    Somit ist einmal Benzin tanken und daneben stehenbleiben oder Pommes, Chips und Knäckebrot (Acrylamid) essen, oft schädlicher!
  3. Auch während der Schwangerschaft sollte man sich vor Färbe- und Tönungsprodukten beim Friseur nicht so sehr fürchten, in jedem, z. B. Kinderspielzeug, Polstermöbel, Elektorgerät stecken erbgutschädigende Chemiecocktails.
    Von der Pestizidverseuchung unseres Gemüses, Eier und den Weichmachern in Verpackungen und Aufbewahrungsdosen mal ganz abgesehen.
    Auch werden fleißige Leser Kosmetikprodukte kennen,die hoch schädliche und krebserregende Chemikalien enthalten können, diese werden dann täglich stundenlang über die Haut aufgenommen!
    Trotzdem sollte es eine persönliche Entscheidung für jede werdende Mutter sein, sich diesem Risiko auszusetzen, denn es gibt mittlerweile einige Alternativen. Erstaunlicherweise, sollte man dann lieber nach der Schwangerschaft, so lange man noch stillt, vorsichtig sein… denn in der Muttermilch können diese und andere Chemikalien leider immer wieder nachgewiesen werden!

“Sens.Us MC2” z.B. bietet eben ein intensives Färbeerlebnis ohne PPD, aber auch ohne Ammoniak, da viele Menschen leider sehr empfindlich auf dieses Alkali reagieren! Trotzdem… auch das in der MC2 eingesetzte Farbmolekül ist nicht unbedingt gesundheitsfördernd und kann natürlich auch Allergien auslösen! Nur hat es einen deutlich besseren Ruf und weniger stark allergieauslösend.

Das Alkalisierungsmittel in der Sens.Us MC2 wird aus einem Maisalkohol gewonnen und ist ähnlich wie Ammoniak auch flüchtig, d.h. es verliert während der Einwirkzeit seine Alkalität!
Noch wichtiger, mit dieser Farbe gibt es was Deckkraft und Aufhellungsleistung anbelangt, keinerlei Einschränkungen!

Auch gibt es einige physikalische Farbprodukte von unterschiedlichen Herstellern, aber Aufhellung und langanhaltende intensiver Farbveränderungen sind damit leider nicht möglich!

Desweiteren gibt es von verschieden Herstellern unterschiedliche Pflanzenfarben. aber sie ist sehr teuer, aufwendig zu verarbeiten und ist ein riesen Geschmiere, auch hat sie sehr lange Einwirkzeiten. Unter anderem reagieren Heuschnupfen-Allergiker häufig mit roten Kaninchenaugen und Dauerrüsselseuche und Aufhellung oder eine hundertprozentige Abdeckung ist damit kaum möglich!

Allergierisiko

Mit diesem Thema ist leider gar nicht zu spaßen! Ich habe schon einige Kunden kennengelernt, die mit einem allergischen Schock direkt in der Intensivstation gelandet sind!
Ganz gemein ist es auch, dass dieser Schockzustand meistens nicht sofort, sondern Stunden später ohne großartig erkennbare Vorzeichen eintritt!
Man schwebt dabei wirklich in akuter Lebensgefahr!

Also sollten sie schon einmal irgendwelche Reaktionen beim Haarefärben gehabt haben, reden sie ehrlich mit ihrem Friseur, dieser sollte auf keinen Fall die Farbanwendung durchführen, bevor ein Allergietest gemacht wurde!

Das gilt übrigens auch für PPD-freie Färbemittel… Sicherheit geht vor!

Den kann man sicherlich auch einfach selbst durchführen, aber ich rate hier dringend dies von einem Arzt überwachen zu lassen!

STOP!!

Reizthema “Ammoniak”!

Immer wieder reagieren einige Kunden fast panisch auf das Alkalisierungsmittel Ammoniak, vielleicht weil einige Firmen damit werben, dass ihre Produkte frei davon wären, was aber nach meiner Meinung kein Anzeichen für eine bessere Qualität, noch im geringsten für eine mildere Wirkungsweise ist!

Aber warum braucht es denn überhaupt irgendeinen alkalischen Wirkstoff?

Das chemische Wirkprinzip von oxidativen Haarfarben ist so angelegt, dass die Haarstruktur erst einmal chemisch geöffnet werden muss, damit die Farbstoffvorstufen in die Haare eindringen können. Hierfür werden alkalische Wirkstoffe verwendet, diese quellen das Haar und öffnen die Schuppenschicht.

Warum dann Ammoniak, das stinkt doch so!?

Ammoniak wird auch als Ammoniakgeist bezeichnet, dies bedeutet, dass der Stoff flüchtig ist und ziemlich schnell verdampft.
Dadurch verringert sich die Alkalität während der Einwirkzeit, denn am Anfang sollte die Alkalität am höchsten sein, damit die Schuppenschicht so schnell wie möglich geöffnet wird.
Nach der Öffnung wird eine weitere Spreizung nicht mehr benötigt!

Wenn eine Alkalie ihre Alkalität während der Einwirkzeit reduziert und am Ende der Zeit weniger alkalisch ist, ist dies natürlich deutlich haarschonender!
Viele andere Alkalisierungsmittel halten bis zum bitteren Ende den PH-Wert konstant und können so die Haare stark überstrapazieren!
Dies ist der Grund warum fast alle Friseurkosmetikfirmen auf Ammoniak, als Hauptalkalisierungsmittel setzen.
Also ist eine Panik vor diesem, zugegeben ziemlich streng riechenden Stoff unnötig!
Auch hat jeder der mal einen Viehstall betreten hat, herausfinden können, dass Ammoniak ein ganz natürlicher Stoff ist, den wir alle auch biochemisch im Körper produzieren. 🙂

Am Ende bleibt nur noch, das Thema ich färbe einfach selbst! Ich habe mir mal die Produkte aus der Drogerie genauer angeschaut und mit einigen Teststrähnen gefärbt… die Haare fühlen sich z.T. hinterher schlimm an und auch die Inhaltsstoffkonzentrationen sind deutlich höher als bei den Friseurfarben! Auch sind in vielen dieser Haarfarben nicht nur oxidative Farbpigmente enthalten, sondern es werden einfach Pigmente, wie man sie aus Autolacken kennt, mit eingebunden! Das führt zwar zu einer sehr guten Haltbarkeit, nur bekommt man diese auf herkömmliche Weise nicht mehr aus dem Haar! Hier hilft dann nur die Stahlentfernung! (Abschneiden)

TIPP:

Willst Du Geld sparen, kauf Deine Farbe einfach bei einem Friseur. Dieser berät Dich sogar wie, wo und wie lange man die Farbe wo aufträgt und einwirken lässt! Auch gibt es Dort Tipps zum Deinem Farbtypen, was geht und was nicht geht!